Frohsinn in Zeiten der großen Krisen fällt nicht immer leicht. Aber der Karneval hat an Rosenmontag tolle Antworten gefunden.
Kommentar zum Zoch 2023Kölns imposante Antwort auf die vielen Fragen in der Welt
Der Karneval in der Sinnkrise wegen zu vieler negativer Themen auf der Welt? Ganz im Gegenteil, findet unser Autor. Der EXPRESS.de-Kommentar zum Rosenmontagszug.
Der Karneval kann Brücken schlagen, das war schon immer so. Seit Rosenmontag (20. Februar 2023) ist klar: Er kann auch Brücken überqueren. Die Kreuzung des Rheins zum 200-jährigen Jubiläum des organisierten Karnevals in Köln markiert einen historischen Zoch, über den man noch lange sprechen wird.
Rosenmontagszug 2023: Kein Zugweg strahlt so hell wie kölschen Jecken
Aber: Kein Zugweg, keine Rheinkreuzung, kein Jubiläum strahlt so hell wie die kölschen Jecken an Karneval selbst – auch das ist eine Lehre aus dem Rosenmontagszug 2023.
Denn auch wenn die Friedensdemo schon ein Jahr her ist und Corona besiegt scheint: Wir leben in schwierigen Zeiten. Da mag Ausgelassenheit vielen Menschen schwer fallen. Doch Kölnerinnen und Kölner wissen: Sie sind nicht allein, besonders nicht an Karneval.
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Das aktuelle Weltgeschehen wirft viele Fragen auf: Wie geht es weiter? Nehmen die negativen Meldungen irgendwann ein Ende? Werden unsere Sorgen größer oder kleiner? Die Antworten im Detail weiß niemand, aber seine eigenen Antworten kann der Karneval geben: Frohsinn, Zusammenhalt, Galgenhumor, auch kritische Töne – der Fastelovend spricht hier mit deutlichen, imposanten Worten, Taten und Gesten.
Und: Schon jetzt ist der „Brückenschlag“ zu 2024 klar. Mit dem Sessionsmotto „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ blickt der Kölner Karneval auf das schwierige Weltgeschehen, das sich auch im Februar 2024 kaum beruhigt haben wird.
Doch der Blick nach vorne ist nicht nur dunkel, sondern auch kölsch – und damit ermutigend. Solange Zusammenhalt, Freundlichkeit und Optimismus das Leben bereichern, kann und wird es schon gehen. Ein ermutigender Gedanke, der nirgendwo so transportiert wird wie im Karneval.
Köln schickt ein Zeichen in die Welt – auch ohne Friedensdemo und große Worte. Alaaf und danke für so viele Antworten auf die so komplizierten Fragen.