Nach Ärger bei ProklamationWDR zeichnet Rosenmontags-Sitzung auf – Premiere für Moderator Gottschalk

Marcus Gottschalk in der ARD-Sitzung.

Erstmals führte am Mittwochabend (31. Januar 2024) Marcus Gottschalk als Sitzungsleiter durch die ARD-Fernsehsitzung.

Der erste Aufzeichnungsabend für die ARD-Fernsehsitzung ist im Gürzenich über die Bühne gegangen. Marcus Gottschalk erlebte dabei seine Premiere als Sitzungsleiter.

Der Ärger rund um die Proklamation des neuen Dreigestirns Anfang Januar war groß. Das Publikum im Gürzenich konnte den Wortbeiträgen nicht folgen, weil die Akustik im großen Saal so schlecht war. Deshalb machte sich schnell eine große Unruhe breit und viele Ideen des Programms verpufften.

Es folgten einige Krisensitzungen zwischen dem Festkomitee Kölner Karneval sowie dem WDR, der die Proklamation für die TV-Übertragung aufgezeichnet hatte. Die Macher des Abends fühlten sich von den Fernseh-Experten durch die technischen Probleme im Stich gelassen.

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Am Mittwoch (31. Januar 2024) blickten alle daher besonders gespannt auf die erste Aufzeichnung der Rosenmontags-Sitzung. Wieder war es ein TV-Format, wieder hatte der WDR die Regie und erneut fand das Programm im akustisch ohnehin anspruchsvollen Gürzenich statt.

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Hinzu kam, dass es bei der beliebten ARD-Fernsehsitzung zu einer Premiere kam. Marcus Gottschalk führte erstmals durch das Programm und löste damit Joachim Wüst, der 17 Jahre Sitzungsleiter war, ab. „Dass ich das Format übernehmen darf, hat mich sehr geehrt“, sagte der langjährige Sitzungspräsident der Prinzengarde zu EXPRESS.de.

Klüngelköpp auf der Bühne.

Die Klüngelköpp mit ihrem Frontmann Frank Reudenbach sorgten für Stimmung im Gürzenich.

„Ich versuche abwechslungsreiche Moderationen zu bringen und ansonsten so locker wie möglich an die Sache heranzugehen. Bei dem Super-Programm sind das Selbstläufer-Sitzungen. Hauptsache, der Ton stimmt. Bei der Proklamation war es für alle schrecklich.“

Jörg Runge als Tuppes vom Land.

Jörg Runge war als „Dä Tuppes vum Land“ bei der TV-Sitzung dabei.

Der Prinz der Session 2012 bestand die Feuertaufe mit Bravour. „Wir werden den kölschen Fastelovend in ganz Deutschland repräsentieren“, sagte der 45-Jährige stolz.

Noch bevor die Aufzeichnung begann, sorgte Gottschalk mit einer strengen Ansage für Disziplin unter den 1300 Gästen. „Es gibt drei goldene Regeln für den Abend. Bei einem Redner muss es mucksmäuschenstill sein im Saal. Bei einer Tanzgruppe rastet ihr komplett aus, denn die haben für ihre harte Arbeit einen grandiosen Applaus verdient. Und sobald eine Band auf der Bühne steht, ist Sitzverbot, dann wird Party gemacht“.

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Die Ermahnungen fruchteten. Schon beim Einzug der KG Treuer Husar Blau-Gelb herrschte Stimmung. Bei der Rede von Jörg Runge als „Tuppes vom Land“ hörten alle aufmerksam zu und ergänzten dessen Reime, ehe zu den Klüngelköpp gefeiert wurde. „Das macht Lust auf einen grandiosen Abend in der guten Stube Kölns“, sagte Gottschalk. „Stoßen wir an auf einen Abend ohne Griesgram, nur mit Frohsinn“.

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Der neue Sitzungsleiter lebte im Elferrat die Begeisterung vor, animierte bei den Klüngelköpp mit Schellenkranz in der Hand zum Mitmachen. „Wir haben nicht im Ansatz Lust, die Jungs von der Bühne gehen zu lassen“, sagte er, um die Zugabe „Jedäuf met 4711“ zu erzwingen. „Ihr seid Vollblut-Musiker mit dem besonderen Gespür für den Moment“, lautete sein Fazit, ehe er eine „Freuden-Rakete“ zündete. Denn für klassische Raketen ist in Kriegszeiten kein Platz mehr.

TV-Moderator Claus Lufen mit Freundin.

Bunt kostümiert waren die Gäste der ARD-Fernsehsitzung erschienen, wie hier TV-Moderator Claus Lufen.

Jürgen Beckers, Paveier, die Tanzgruppe Kölsche Greesberger, Volker Weininger, Bläck Fööss, das Kölner Dreigestirn sowie Kasalla waren die weiteren Programmpunkte am ersten Aufzeichnungstag. Freitag geht es weiter, unter anderem mit Ingrid Kühne, Räuber, Martin Schopps, Cat Ballou, Guido Cantz, Bernd Stelter, Höhner und Brings. Die Höhepunkte sind dann an Rosenmontag (12. Februar) ab 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.

ARD-Sitzung mit Klüngelköpp, Paveier, Bläck Fööss und Kasalla

Die technischen Probleme der Proklamation traten diesmal übrigens nicht auf. Vor allem der Einsatz von Handmikrofonen statt Headsets zahlte sich aus. Moderator Gottschalk war immer gut zu verstehen. „Der WDR hat technische und organisatorische Verbesserungen vorgenommen und im Audiobereich die Arbeitsaufteilung und Zuständigkeiten noch eindeutiger zugeordnet“, teilte der Sender mit.

„Durch die Optimierung des Signal-Splittings zwischen Beschallung und Sendeton wurde der Informationsfluss während der Veranstaltung beziehungsweise Aufzeichnung verbessert.“ Das spürte das Publikum im Saal. Die Begeisterung bei den aufwändig kostümierten Gästen war groß.