Die Gäste des Jeckliners wurden am Sonntagabend Augenzeuge vom heftigen Unwetter in Marseille. Das Kreuzfahrtschiff schaffte es aber trotz hoher Wellen sicher in den nächsten Hafen nach Spanien.
Unwetter trifft Kölner JeckeJeckliner-Crew aktiviert Notfallplan

Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Die Rabaue sorgten bei der Jeckliner-Sitzung am Sonntagabend (21. September 2025) für Stimmung im rappelvollen Theater des Schiffes.
Aktualisiert22.09.2025, 11:13
„Au revoir, ma chérie. Met uns zwei, dat klapp doch nie“. Der Höhner-Hit stand quasi Pate für die Zwischenstation des Jeckliners in Marseille. Am Sonntag (21. September 2025) machte die Mein Schiff 2 in der französischen Hafenstadt Halt.
Vom Besuch der Stadt waren nicht alle so begeistert. „Das ist ein bisschen wie Chorweiler am Mittelmeer, etwas knüselig“, scherzte Guido Cantz (54) nach dem Trip in die City.
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Die Mehrheit der 2900 Jecken blieb ohnehin an Bord, um weiter mit kölscher Musik zu feiern. Zudem meinte es das Wetter nicht so gut mit der bunten Reisegruppe. Im Laufe des Tages zogen immer schwerere Unwetter auf.
Als es dann um 18 Uhr wieder aufs Meer ging, war die Stadtsilhouette schon gar nicht mehr zu sehen. Zahlreiche Blitze zuckten am Himmel und leiteten ein heftiges Gewitter mit Überschwemmungen ein. Die französischen Behörden hatten die Bevölkerung aufgefordert, zu Hause zu bleiben.
In rund 10.000 Haushalten kam es zu Stromausfällen. Der Flughafen Marseille leitete rund ein Dutzend Flüge um. Das Spiel zwischen Olympique Marseille und Paris Saint-Germain wurde auf Montag verschoben.
Kapitän Panagiotis Varotsos steuerte mit seiner Crew das mächtige Kreuzfahrtschiff trotzdem sicher durchs Mittelmeer Richtung Spanien, wo am Montagmorgen in Tarragona Halt gemacht wurde. Der heftige Seegang sorgte aber immer wieder für kräftige Schwankungen an Bord.

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Ingrid Kühne sorgte mit ihrem Auftritt für Begeisterung. „Das ist gar nicht so einfach, bei dem Seegang“, sagte sie lachend.
Rednerin Ingrid Kühne (56) stöhnte vor ihrem Auftritt: „Ich fahr’ gern auf See, aber so ein Wetter ist dann doch nichts für mich.“ Die Jeckliner-Verantwortlichen hatten am Sonntag angesichts der Wettervorhersage kurzfristig den Notfallplan aktiviert. Das Pooldeck blieb geschlossen, die geplanten Auftritte wurden alle verlegt.
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So spielten die Höhner ihr Konzert statt auf der Open-Air-Bühne im Theater. Die Rabaue zogen in die Schau-Bar um. Dort war es deshalb proppenvoll und warm wie in der Schiffssauna. Während draußen meterhohe Wellen gegen das Schiff klatschten, herrschte drinnen wieder jecker Ausnahmezustand.

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Statt auf dem Pooldeck fand die Party am Sonntagabend dann an den zahlreichen Bars des Schiffes statt. Das Unwetter wurde von den Gästen quasi weggeschunkelt.
Cantz warnte bei der großen Jeckliner-Sitzung die Gäste in der ersten Reihe: „Wenn hier gleich einer gebrochen Deutsch spricht und anfängt, zu spucken, dann bin ich weg.“ Aber es ging alles glatt, die Bands sorgten mit ihren Auftritten eher dafür, dass das Boot noch mehr wackelte.
Auch die Paveier, die am Montagabend die Ahoi- und Alaaf-Tour mit zwei Auftritten beschließen wird, tummelten sich in der Menge. Sänger Sven Welter humpelte mit leicht gequältem Blick über die Gänge.

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Paveier-Frontmann Sven Welter hat sich am Knie verletzt, zieht die Shows aber durch.
Beim Herausheben seiner Gitarre aus dem Koffer hatte er sich unglücklich das Knie verdreht. Das ist nun angeschwollen und schmerzt. „Aber bei der Stimmung, die hier herrscht, kann ich das gut verdrängen“, sagte er lachend.
Am Dienstag endet die jecke Tour wieder in Palma. Bis dahin dürften dann auch die Kölsch-Vorräte vertilgt sein. 15.000 Liter waren bei der Abreise an Bord. Die Lagerbestände sind inzwischen überschaubar geworden.