In Köln ist das erste Festival des Sommers für Fans der kölschen Musik über die Bühne gegangen. Das Wetter meinte es nicht gut mit dem Publikum, doch das ließ sich die gute Laune nicht verderben.
Köln feiert „Rock am Rhing“Top-Bands singen mit Fans gegen Regen an – Höhner mit Live-Premiere

Copyright: Michael Ulbricht
Das Publikum musste am Samstag (7. Juni 2025) hart im Nehmen sein. Beim Festival „Üvverm Horizont“ ging immer wieder ein kräftiger Regenschauer nieder.
Die Festivalsaison ist auch in Köln eröffnet. Während am Pfingstwochenende am Nürburgring die Freunde härterer Rockmusik auf ihre Kosten kommen, ging es am Samstag (7. Juni 2025) bei „Üvverm Horizont – Ne kölsche Ovend“ im Eltzhof-Innenhof um die kölschen Töne.
„Wir sind das kleine ‚Rock am Ring‘, aber unser Bier kommt nicht aus Dosen, unsere Würstchen sind nicht verbrannt und vor allem ist hier die Musik kölsch“, begrüßte Moderator Martin Schopps die 800 Gäste euphorisch.
„Üvverm Horizont“: Martin Schopps begrüßte fünf Bands auf der Bühne
Aber auch das „Rock am Rhing“ hatte mit den gleichen Wetterproblemen wie das Mega-Event in der Eifel zu kämpfen. Immer wieder schüttete es wie aus Eimern. Doch zum Glück gab es keine schweren Gewitter und keine Hagelschauer wie noch vor einer Woche in Hückelhoven, als dort „Jeck en de City“ abgebrochen werden musste.
Im Backstagebereich ging der Blick permanent auf die Wetter-Apps. Veranstalter Tom Kulik hätte das Event zur Not auch in den Eltzhof verlegen können, doch letztlich ging die sechsstündige Open-Air-Sause dann doch unter freiem Himmel über die Bühne. Immerhin konnten die Gäste an den Theken Regenponchos kaufen und so wurde das schlechte Wetter einfach weggesungen.
Das Publikum ließ sich von den ungemütlichen Umständen die Laune überhaupt nicht verderben und ging hervorragend mit. Simon Schwieren startete das Programm, ehe die Räuber für das erste Highlight sorgten. Die Band war in der vergangenen Woche wieder kreativ tätig, um bald neues Material präsentieren zu können.
„Bei uns haben alle fünf Musiker das gleiche Mitspracherecht. Nur wenn alle fünf mit einem Titel zufrieden sind, wird er so auch gespielt“, sagte Bassist Martin Zänder. Deshalb gab es erst mal wieder die bekannten Hits von „Oben unten“ bis „Platz für dich“, ehe die Band weiter zum Vollkonzert nach Radevormwald fuhr.

Copyright: Michael Ulbricht
Martin Schopps moderierte das Festival und präsentierte zwischen den verschiedenen Bands immer wieder Ausschnitte aus seinem Programm.
Die vor fünf Jahren gegründete Kölschrockband Aluis zeigte anschließend, wie vielseitig der Nachwuchs in der kölschen Szene inzwischen ist. Die vier Jungs, die früher als Roadies der Räuber, Kuhl un de Gäng, Lupo und Chanterella unterwegs waren, räumten beim Publikum gut ab und testeten schon mal ihren neuen Song „Konfetti am Arsch“.
In ihr elftes Jahr starten inzwischen Fiasko, die in der vergangenen Session den Närrischen Oscar gewonnen haben. Sänger Daniel Müller verriet im EXPRESS.de-Gespräch noch ein paar Neuigkeiten. So kommt in diesem Jahr ein Live-Album auf den Markt. Das Jubiläumskonzert im Carlswerk wurde mitgeschnitten und wird bald veröffentlicht.

Copyright: Michael Ulbricht
Die Klüngelköpp gehörten auch zum Programm beim kölschen Festival am Eltzhof.
Zudem geht die Band auf „Zohus-Tour“. Dabei statten die Musiker ihren Heimatorten einen Besuch ab und treten in Krälingen, Ahrbrück, Gelsdorf und Meckenheim auf. Das Tour-Finale steigt schließlich am 17. Oktober im Kölner Gloria.

Copyright: Michael Ulbricht
Aluis zeigten bei ihrem Auftritt, dass auch der Nachwuchs schon in der Lage ist, ein 45-minütiges Programm zu liefern.
Auch bei den Klüngelköpp gibt es schon neue Konzert-Pläne. Die Kult-Band veranstaltet in diesem Jahr ihr Weihnachtskonzert „Weihnachtsstään“ erstmals am 20. Dezember in der Halle Tor 2. Da wird es auf jeden Fall auch neue Songs zu hören geben. Beim Auftritt in Wahn setzte die Band noch mal auf bewährte Hits. Gitarrist „Waldi“ Jörg Bracht feierte am Samstag übrigens seinen 55. Geburtstag und wurde vom Publikum mit einem Ständchen gefeiert.

Copyright: Michael Ulbricht
Wie angekündigt kam Höhner-Frontmann Patrick Lück (l.) mit dem „Gisela“-Fahrrad auf die Bühne gefahren.
Das Finale von „Üvverm Horizont“ bestritten die Höhner. Und so gab es auch endlich die Live-Premiere des neuen Hits „Gisela“, die in Hückelhoven noch ausgefallen war. „Noch nie haben wir bei einer neuen Nummer in so kurzer Zeit so viele Zuschriften bekommen“, berichtete Sänger Patrick Lück. „Die Leute schreiben uns, dass Schildkröten, Omas oder Nachbarinnen Gisela heißen. Auch Tanzgruppen sind schon aktiv, um zum Song was zu präsentieren“.
Eltzhof-Open-Air: Es gibt noch Tickets für Gregor Meyle und Band
Wie angekündigt kam der Höhner-Sänger zum Titel mit dem Rad auf die Bühne gefahren. Die Kollegen hatten daran ihren Spaß und filmten, wie er zwischen den Instrumenten Slalom fuhr.
Das Kulturgut Eltzhof hat in den nächsten Wochen weitere Highlights zu bieten. Der Auftritt von Brings am 20. Juni ist schon ausverkauft. Dafür gibt es noch Tickets für Gregor Meyle und Band am 21. Juni. Am 19. September sind dann die Domstürmer dran, am 24. September die Bläck Fööss.