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„Wer das sagt, der lügt“Kölner Karnevals-Star blickt zurück: Ein Gag sorgte für seinen Absturz

Jupp Menth im gelben Hemd bei einem Auftritt als Ne kölsche Schutzmann.

Jupp Menth wurde 1946 in Köln geboren, trat bis 2019 als „Ne kölsche Schutzmann“ auf. Im echten Leben war er Polizist.

Seine Karriere hatte Höhen und Tiefen. Jetzt hat Karnevals-Legende Jupp Menth auf einige davon zurückgeblickt.

von Thomas Werner (tw)

Er gilt als eine lebende Legende im Kölner Karneval. Und doch hat Jupp Menth (77) auch die schweren Seiten, teilweise sogar die Abgründe des Fastelovends erlebt.

Im Gespräch mit der „Kölnischen Rundschau“ hat sich „Ne kölsche Schutzmann“ nun ausführlich zu Wort gemeldet. Und dabei unter anderem über den Vorfall gesprochen, der 2017 zu seinem ersten Rücktritt führte – und ihn bei Teilen des Karnevals und der Gesellschaft zumindest zeitweise in Ungnade fallen ließ.

Jupp Menth trat nach Kontroverse über Gag im Kölner Karneval zurück

„Auf einmal waren Menschen gegen mich, mit denen ich ein über Gebühr gutes Verhältnis hatte“, so Menth. Bei einer Sitzung im Maritim hatte er die damalige Vorsitzende der Grünen, Simone Peter, die sich kritisch zu den Einsätzen der Kölner Polizei in der Silvesternacht 2015 geäußert hatte, verbal attackiert.

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„Frau Peter, wenn Sie ein Kerl wären, würde ich sagen: Sie sind ein Arschloch“, sagte Menth, der sein ganzes Berufsleben selbst bei der Polizei arbeitete.

Und weiter: „Wenn sie als Frau rein äußerlich nicht zu den Gefährdeten gehört, soll sie am besten das Maul halten und nächstes Jahr als Abschreckungsfigur vorbei kommen.“ Eine Welle der Empörung brach über Menth herein, ihm wurde Frauenfeindlichkeit vorgeworfen.

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„Da war ich am Boden zerstört, da hing ich wirklich in der Scheiße. Wer sagt, so etwas macht mir nichts, der lügt“, sagt Menth heute. Schnell folgten die ersten Ausladungen von Sitzungen. Menth beendete kurz darauf seine Karriere, kehrte aber später zurück. Auch heute steht er noch auf der Bühne, tritt aber deutlich kürzer.

Das ist aufgrund seines Alters und einiger gesundheitlicher Probleme auch nötig. Selbst in früheren Jahren war sein Programm im Karneval knallhart.

150 Auftritte oder mehr spulte er nach eigenen Angaben in einer Session ab, teilweise bis zu zehn an einem Tag. „Ich wusste manchmal gar nicht mehr, in welcher Bude ich bin“, sagt er. „Da habe ich die Leute in der ersten Reihe allen Ernstes gefragt, ob ich heute nicht schon mal vor ihnen aufgetreten bin.“

Jupp Menth: „Ich habe zwei Flaschen Wein getrunken, um runter zu kommen“

Ein Ausweg: der „Freund Alkohol“, wie Menth heute sagt. Ein falscher Freund, ganz gewiss. Doch Menth griff zu, vor allem nach dem täglichen Bühnen-Wahnsinn. „Ich habe zwei Flaschen Wein getrunken, um wieder runter zu kommen.“

Auf sein Leben im Karneval blickt Menth dennoch mit viel Dankbarkeit zurück. „Wie schön das ist, in die lachenden Gesichter zu gucken, wenn denen die Tränen die Wangen runter laufen — das ist ein erhebendes Gefühl.“