Die Großdemo auf der Deutzer Werft sorgt für ordentlich Stau in der Innenstadt. Wo es sich aktuell besonders knubbelt.
Großdemo in KölnStau-Chaos – mehrere Straßen dicht
Aktualisiert
Aufgepasst, liebe Kölnerinnen und Kölner! Am Samstag droht die Innenstadt im Chaos zu versinken.
Die Polizei warnt eindringlich und rechnet zwischen 10 Uhr und 20 Uhr mit „erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen“, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Die größte der Demonstrationen startet bereits am Samstagmorgen in Deutz: Unter dem Motto „Freiheit für Abdullah Öcalan“ werden 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, die für den inhaftierten PKK-Führer auf die Straße gehen.
Der Aufzug soll von 10 Uhr bis 18 Uhr von der Deutzer Werft über die Deutzer Brücke und durchs Linksrheinische wieder zurück zur Werft führen.
Seit Samstagmorgen, ca. 8.30 Uhr, ist die Siegburger Straße laut Polizei bereits für Autos gesperrt. Laut Veranstalter werden Demonstranten und Demonstrantinnen aus ganz Europa erwartet. Sie reisen teilweise mit Bussen an.
Auch auf der Cäcilienstraße und am Neumarkt kommt es inzwischen zu erheblichen Verkehrsstörungen. Gegen 12.30 Uhr hat sich der Demo-Zug in Bewegung gesetzt. Laut Polizei ist bisher alles friedlich.
Hier die Übersicht mit den Stau-Schwerpunkten in der City:
Probleme auch bei Bus und Bahn
Auch wer auf Bus und Bahn umsteigen will, muss mit Problemen rechnen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben bereits Anpassungen angekündigt. So kann es passieren, dass die Linien 1, 7 und 9 getrennt werden, sobald am Heumarkt nichts mehr geht. Auch die Buslinien 106, 132 und 133 sind betroffen.
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Für die Stadtbahn-Linie 7 wird es schon ab 8 Uhr im Bereich der Siegburger Straße in Deutz eng. Und auch auf den Linien 3, 4, 150, 153 und 159 müssen Reisende schon bei der An- und Abreise der Demonstrierenden mit dicken Verzögerungen rechnen.
Die Erinnerungen an die letzte große Kurden-Demo im März sind noch frisch: Damals feierten Zehntausende das Neujahrsfest „Newroz“ in Köln. Die Kundgebung verlief zwar friedlich, doch der Verkehr brach zusammen. Der Grund: Viele reisten nicht mit Bussen, sondern mit dem eigenen Auto an.
Die Folge war ein Albtraum für Autofahrerinnen und Autofahrer: Die Deutzer Brücke und umliegende Straßen waren stundenlang gesperrt. Das Ordnungsamt verteilte mehr als 900 Knöllchen an Falschparker und ließ 14 Fahrzeuge abschleppen.
Wohnstraßen für Durchgangsverkehr gesperrt
Als Konsequenz hat die Politik reagiert: Die Bezirksvertretung Innenstadt beschloss, bei solchen Demos künftig das Anwohnerschutzkonzept anzuwenden, das man von der Kirmes kennt. Wohnstraßen sollen so für den Durchgangsverkehr gesperrt werden.
Auch die Polizei hat ihre Lehren gezogen. „Wir haben ein umfangreiches Verkehrskonzept erarbeitet“, erklärte eine Polizeisprecherin. Den Veranstaltern wurde nahegelegt, den Parkplatz in Weiden-West zu nutzen und von dort mit der KVB nach Deutz zu pendeln. Gastronomen und Einzelhändler wurden ebenfalls über die Störungen informiert.
Doch das ist noch nicht alles: Am Nachmittag sind zwei weitere Demos mit Nahost-Bezug geplant. Um 15.30 Uhr startet am Hauptbahnhof eine pro-palästinensische Demo unter dem Motto „Stoppt den Genozid in Gaza“ mit 1.000 erwarteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zudem ist eine pro-israelische Kundgebung mit dem Titel „Kein Israelhass und Antisemitismus in unserer Stadt“ zwischen 13.30 Uhr und 17 Uhr an der Domtreppe angemeldet.
Die Polizei wird ab dem frühen Samstagmorgen mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Bereits ab 8.30 Uhr werden Straßen und Flächen in Deutz gesperrt, was auch den öffentlichen Nahverkehr massiv beeinträchtigen wird. Für Fragen von Bürgerinnen und Bürgern hat die Polizei ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 0221 229-7777 geschaltet. (red)
