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Merkwürdige NamenIn Kölner Veedel entstehen die „besten“ Länder

Das Gyrosland an der Vogelsanger Straße in Ehrenfeld

Das Gyrosland an der Vogelsanger Straße in Ehrenfeld

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Ehrenfeld ist zum internationalen Schlemmerland geworden. Neue Cafés, Konditoreien, Restaurants: Es geht Schlag auf Schlag. Für Leute mit Appetit ist Ehrenfeld das Land des zufriedenen Lächelns.

Lächeln muss man aber noch aus einem anderen Grund: Nirgendwo sonst entstehen so viele „Länder“ wie hier.

Das Veedels-Battle: „Gyrosland“ vs. „Kebapland“

Die Reise geht los mit einem Besuch im „Gyrosland“ an der Vogelsanger Straße, neben dem „Kebapland“ eine der beliebtesten Fleischtheken des Viertels. Wer war als erster da? 

Alles zum Thema Ehrenfeld

Lesen Sie hier: Begrabt mein Herz im Kebapland – die Geschichte einer Kölner Baracke

Gyrosland: Kebapland-Chef hat die Idee von uns

Das Gespräch mit Babis Kalaitzidis, dem stolzen griechischen Chef im Gyrosland („Ich komme aus dem Dorf, in dem Alexander der Große geboren wurde“) wird zur Lehrstunde in Kölner Länderkunde. „Als der Erol nach Köln kam, hat er den Namen hier gesehen – und dann seinen eigenen Laden Kebapland genannt. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass das so war.“ 

Babis, Chef vom Gyrosland

Babis Kalaitzidis, Chef des Gyrosland, bei der Arbeit.

Was gar kein Problem sei. „Ich gehe selber gerne zu ihm. Meistens Samstags. Da habe ich Ruhetag.“ 

Köln-Ehrenfeld: Bei Babis gibt es nur Fleisch vom Schwein

Der kolossale Unterschied beim Fleisch: Babis Kalaitzidis verarbeitet für seine Gäste nur Schwein. Bei ihm wird der Spieß noch aufwendig im Laden eigenhändig zubereitet und nicht als Gefrierteil angeliefert. Im Kebapland (wo es keinen Döner gibt) kommt nur Lamm und Hähnchenfleisch auf den Grill.

Kebabland-Gründer Ali Günes bewirtet Norbert Oberhaus

Kebapland-Gründer Erol Günes bewirtet Norbert Oberhaus, Mitbegründer des Musikfestivals c/o Pop.

Ehrenfeld: Das Geheimnis des Kölner „Ur-Lands“

Dann erzählt Babis, wo sich das eigentliche Ur-Land von Ehrenfeld befindet. Sein Vorgänger, der Imbissgründer, habe sich vor der Eröffnung (die war 1997) mit der Frage geplagt: Wie nenne ich meinen Laden? „Beim Einkaufen traf er eine Bekannte. Das war hier im Ehrenfelder Kaufland. Die Frau kam dann auf die Idee: Hier ist Kaufland, dann nenn' du deinen Imbiss doch Gyrosland.“

Das „Veganland“ auf der Venloer Straße

Das „Veganland“ auf der Venloer Straße

Kartoffel-Spezialität: Bald kommt „Kumpirland“

Überhaupt hat das Kaufland offenbar mächtig abgefärbt: Auf der Venloer Straße eröffnete noch das „Veganland“ (Hackbällchen mit Bulgur) und „Simitland“ (Sesamkringel). Vor wenigen Monaten kam das „Chickenland“ dazu. Kebapland-Gründer Erol Günes weiß aber als Insider, dass weiter stadtauswärts bald ein „Kumpirland“ (türkische Kartoffelspezialität) eröffnet.

Der Supermarkt „Kaufland“ in Ehrenfeld

Der Supermarkt „Kaufland“ in Ehrenfeld

Dass er seinen Namen vom „Gyrosland“ abgekupfert haben soll, weist er übrigens lachend von sich: „Mein Laden war so klein: Da dachte ich, ihn als LAND sprachlich zu vergrößern. So geht die Geschichte wirklich!“

Länder, die auf der Ehrenfelder Landkarte noch fehlen, sind „Kopierland“ (heißt hier nur Copy-Shop) , „Brillenland“ (Apollo Optik, Fielmann), „Drogerieland“ (dm, Rossmann), Geldland (Commerzbank, Kreissparkasse) oder auch „Blumenland“ (Blumen Britz).

Das in diesem Jahr eröffnete „Chickenland“

Das in diesem Jahr eröffnete „Chickenland“

Kann ja noch alles werden. Nichts ist unmöglich, hier, in Köln-Ehrenfeld, Veedel für Deutschland.