GAG-NeubauInteressent von Mietpreisen geschockt: „Das ist wirklich unfassbar“

Die GAG-Baustelle am Projekt SechtM an der Sechtemer Straße

Das GAG-Projekt SechtM an der Sechtemer Straße.

Mietpreis-Ärger in Köln und kein Ende. Weitere Menschen kritisieren die Preise im GAG-Projekt an der Sechtemer Straße.

Der Neubau an der Sechtemer Straße erhitzt weiter die Gemüter! Die Diskussionen auf den Instagram- und Facebook-Kanälen von EXPRESS reißen nicht ab. Der Tenor ist klar: Wer soll sich diese Wohnungen leisten können?

Wolfgang Vahsen ist einer derjenigen, der sich für eine GAG-Wohnung des Projekt „SechtM“ interessiert hat – bis er die Mietpreise sah. „Ich bin ebenfalls geschockt“, erklärt er gegenüber EXPRESS.de. „Sicherlich war zu erwarten, dass die freien Wohnungen hochpreisig sein würden. Aber das ist wirklich unfassbar.“

2651,80 Euro Warmmiete für knapp 87 Quadratmetern

Seit Tagen regen sich viele Menschen in Köln über die Mietpreise auf. Im höchsten Turm des neuen Komplexes werden Mieten von bis zu 25 Euro kalt pro Quadratmeter verlangt – das macht 2651,80 Euro Warmmiete für zwei Zimmer auf knapp 87 Quadratmetern. EXPRESS fragte bereits am Donnerstag: Soll das etwa ein GAG sein?

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GAG-Sprecher Jörg Fleischer hatte die Preise bereits aufgrund der Aussicht und der Lage verteidigt. Zudem gibt es nicht nur Luxus-Wohnungen, sondern auch 74 öffentlich geförderte für sieben Euro Kaltmiete pro Quadratmeter sowie günstigere Appartements für Studierende.

Wolfgang Vahsen, der in Zollstock lebt, kann dennoch nur mit dem Kopf schütteln.

„Wenn die GAG (...) nicht in der Lage ist, an derartigen Orten ein Neubau-Projekt für normale Bürger mit durchschnittlichen Einkommen umzusetzen, dann ist das vielleicht kein Ort für ein Neubau-Projekt der GAG“, meint er. 

Laut seiner Rechnung müsse man schon mindestens 6.600 Euro netto verdienen, um sich die Miete leisten zu können. „Wenn das Zielgruppen der GAG sind, unter der Berücksichtigung der Gegebenheiten des derzeitigen Mietwohnungsmarktes, dann hat die GAG eine vollkommen falsche Ausrichtung, gemessen an ihrem sozialen Auftrag.“


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In dieselbe Kerbe schlug bereits Hans Jörg Depel, Vorsitzender des Mietervereins, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die GAG hat einen sozialen Auftrag: Die Bevölkerung in Köln mit bezahlbaren Wohnungen zu versorgen“, erklärte er.

Eine „gewisse Querfinanzierung“ sei zwar „klar“, bei einem „Gewinn von 40,1 Millionen Euro muss man aber nicht solche Projekte machen zu solchen Preisen“, sagte er – und sprach nicht nur Interessenten wie Wolfgang Vahsen, sondern vielen Kölnerinnen und Kölnern aus der Seele. (spol)