Türen verrammeltAbriss in Kölner Veedel verzögert sich – Widerstand wird immer größer

Wohngebäude in der Elias-Gut-Straße in Stammheim. Das Wohnungsunternehmen GAG Immobilien AG plant den Abriss der Häuser.

Um diesen Häuserblock in Köln-Stammheim geht es: Die meisten Mieterinnen und Mieter sind bereits ausgezogen. Das Foto wurde am 15. Februar 2022 aufgenommen.

Die leerstehenden Wohnungen in Köln-Stammheim sorgen immer wieder für Proteste. Wie geht es mit den Wohnungen weiter? Das sagt die GAG.

von Adnan Akyüz (aa)Matthias Trzeciak (mt)

Der fast leerstehende Häuserblock in der Elias-Gut-Straße in Köln-Stammheim sorgt schon seit längerer Zeit für Ärger.

Es geht um insgesamt 56 Wohnungen. Viele Türen sind mit Schlössern gesichert, die Fenster sind teilweise mit Brettern verrammelt. Der Ort gleicht einem Lost Place.

Wohnungen in Köln-Stammheim stehen leer: Demo vor GAG-Kundenzentrum

Die gemeinnützige städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG will das Gebäude abreißen und dort neue Wohnungen bauen. Doch so richtig kommt das Bauprojekt nicht in die Gänge. Und genau das sorgt für Frust und Widerstand.

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Am Samstag (24. Februar 2024) fand erneut vor dem GAG-Kundenzentrum in Stammheim eine Demo statt. Unter anderem mit Beteiligung von Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM).

Blick auf die betroffenen Wohngebäude in der Elias-Gut-Straße in Stammheim.

Blick auf die betroffenen Wohngebäude in der Elias-Gut-Straße in Stammheim.

In der Vergangenheit hatten auch Mietaktivistinnen und Mietaktivisten des Aktionsbündnisses gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung sowie der Initiative „Recht auf Stadt“ gegen die Wohnraumverschwendung demonstriert.

Die zentrale Forderung der Aktivistinnen und Aktivisten ist, dass die GAG die leeren Wohnungen obdachlosen Menschen zur Verfügung stellen soll.

Die Elias-Gut-Straße war auch schon Thema in der Bezirksvertretung. Die Linke-Fraktion hatte eine ähnliche Anfrage formuliert, ob die Wohnungen nicht geflüchteten oder obdachlosen Menschen zur Verfügung gestellt werden können.

Aber warum verzögert sich der Abriss der Wohnungen? Die GAG hatte dazu bekannt gegeben, dass die Bauarbeiten etwa aufgrund von Preissteigerungen pausiert werden sollen.

Auch zu einer möglichen Übergangslösung und Weiternutzung der Wohnungen hatte sich GAG-Sprecher Jörg Fischer gegenüber EXPRESS.de im Dezember 2023 geäußert: „Da sich die seinerzeit in einfacher Bauweise errichteten Wohnungen in einem schlechten baulichen und energetischen Zustand befinden, ist eine weitere, auch übergangsweise Nutzung dieser leeren Wohnungen nicht möglich. Der Aufwand, der erforderlich ist, um die Wohnungen dafür herzurichten, ist unverhältnismäßig und wirtschaftlich nicht darstellbar.“

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Die GAG verfolge weiterhin das Ziel, „die nicht mehr zeitgemäßen Wohngebäude durch moderne und den energetischen Anforderungen entsprechende Neubauten zu ersetzen“, so der Sprecher.

Ursprünglich hatte die GAG geplant, dass der erste Bauabschnitt 2024 beginnen und voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein soll. Aufgrund des Baustopps werden sich die Termine wohl weiter nach hinten verschieben. Zu einem neuen Zeitplan äußerte sich die GAG allerdings nicht.