Kölner Tortwart-LegendeBesonderer Grabstein auf Veedels-Friedhof – einst stand ihm Pelé entgegen

Torhüter Wolfgang Fahrian schlägt den Ball ins Feld.

Torhüter Wolfgang Fahrian schlägt beim Länderspiel gegen Uruguay am 11. April 1962 im Hamburger Volksparkstadion den Ball ins Feld. Es war der letzte Test vor dem WM-Turnier in Chile.

Fußball und Torwarthandschuhe: Beides gehörte einfach zu Wolfgang Fahrian (†80) dazu. Daher ist der Grabstein des Ex-Nationaltorhüters jetzt auch etwas Besonderes.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Die Trauer war groß, als am 12. April letzten Jahres Torwart-Legende Wolfgang Fahrian (†80) starb. Familie, zahlreiche Freunde und Weggefährten erwiesen dem Ex-Nationaltorhüter die letzte Ehre, als er auf dem Friedhof in Dellbrück beigesetzt wurde.

Inzwischen – mehr als ein Jahr später – ist endlich auch der Grabstein da. Und darauf prangt nicht nur ein steinerner Fußball, sondern daneben liegen auch Torwarthandschuhe. Ebenfalls aus Stein gemeißelt. 

Köln: Besonderer Grabstein für Fortuna-Legende Wolfgang Fahrian

Dass der Grabstein steht, habe lange gedauert, erzählt Witwe Karola Fahrian (82) gegenüber EXPRESS.de. Er sei kurz vor dem Geburtstag ihres Mannes, Ende Mai, fertiggestellt worden. Fußball und Handschuhe – das habe zusammen gehört, sagt sie.   

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„Gut, dass Karola dem Wolfgang Handschuhe hingelegt hat. Gegen Pelé hatte der Zeugwart der Nationalmannschaft seinerzeit diese in der Kabine vergessen“, kommentierte Cornel Wachter den Grabstein bereits launig. Der Kölner Künstler spielt dabei auf das Cover von Wolfgang Fahrians Memoiren an. 

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Auf dem Foto vom 5. Mai 1963 hechtet Fahrian bei einem Freundschaftsspiel Deutschlands gegen Brasilien im Volksparkstadion Hamburg nach einem Ball, den Pelé Richtung Tor geköpft hatte. 

Damals, so erzählt es seine Witwe gegenüber EXPRESS.de, hätten aber alle Torhüter ohne Handschuhe im Tor gestanden. „Die kamen bei den Torleuten erst später“, so Karola Fahrian. 

Das Grab von Torwart-Legende Wolfgang Fahrian auf dem Friedhof in Dellbrück: Endlich ist auch der Grabstein da.

Das Grab von Torwart-Legende Wolfgang Fahrian auf dem Friedhof in Dellbrück: Endlich ist auch der Grabstein da.

Ihr verstorbener Mann hatte bei der WM 1962 in Chile Geschichte geschrieben, als Sepp Herberger ihm als Zweitligatorhüter den Vorrang vor dem vermeintlichen Stammkeeper Hans Tilkowksi gab.

Zwischen 1962 und 1964 hütete er dann insgesamt zehnmal das Tor der Nationalmannschaft und spielte in der Bundesliga unter anderem für Hertha BSC, 1860 München und Fortuna Köln. 

Kölner Künstler über Torwartlegende Fahrian: „War immer für uns da“

„Er hat sich immer um die Fortuna gekümmert, war immer für uns da“, erzählt Cornel Wachter. Der Künstler ist seit Langem Mitglied bei Fortuna Köln und setzte unter anderem dem 2005 verstorbenen Fortuna-Präsidenten Hans „Jean“ Löring ein Denkmal. 

„Als ich das Denkmal damals plante, hatten alle plötzlich einen Igel in der Tasche. Wolfgang Fahrian war einer der wenigen, der sofort sagte: Von mir bekommst du Geld“, erinnert er sich. Fahrian sei einfach ein „super Typ“ gewesen.