Am Flughafen Köln/Bonn sorgte ein Trolley für jede Menge Wirbel am Gate. Mit fatalen Folgen für drei Fluggäste.
Flughafen Köln/BonnDiskussion am Gate eskaliert – mit fatalen Folgen für zwei Passagiere und Passagierin
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Das Foto wurde am 2. September 2023 am Flughafen Köln/Bonn aufgenommen und zeigt die Situation am Gate. Der Streit um ein Gepäckstück eskalierte – am Ende durften Sascha S., seine Lebensgefährtin Andrea und Freund Karsten gar nicht mehr mitfliegen.
Sascha S. (49) aus Köln, seine Lebensgefährtin Andrea (49) und Freund Karsten (52) wollten am Samstag (2. September 2023) vom Flughafen Köln/Bonn mit Eurowings nach Wien fliegen.
Ein runder Geburtstag stand an und sollte dort mit Bekannten gefeiert werden. Am Ende wurde daraus allerdings nichts. Das Trio durfte nicht mitfliegen. Endstation Flughafen. Was war passiert?
Flughafen Köln/Bonn: Eurowings greift knallhart durch
Bis kurz vor dem Abflug lief eigentlich alles nach Plan – erst beim Boarding am Gate eskalierte die Lage. Grund für den Streit: ein Gepäckstück.
„Eine Eurowings-Mitarbeiterin kontrollierte vor dem Abflug alle Mitreisenden, die so einen Trolley-Koffer dabei hatten, wie man sie als normales Handgepäck kennt“, beschreibt S. die Situation gegenüber EXPRESS.de. Zudem habe sie sich die Boarding-Karten zeigen lassen.
„Unser Freund Karsten hatte Boardinggruppe 1 mit großem Handgepäckstück, wir hatten Boardinggruppe 2 mit kleinem Handgepäck.“
Dann habe die Mitarbeiterin gefragt, wem der Trolley gehöre? Daraufhin antworteten S. und seine Lebensgefährtin: „Der gehört uns“, erinnert sich der 49-Jährige.
Vehement soll die Mitarbeiterin dann gesagt haben: „Das geht so nicht, das müssen sie nachbezahlen.“
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Sascha S. (Mitte), seine Lebensgefährtin Andrea (li.) und Freund Karsten (re.) am 2. September 2023 am Flughafen Köln/Bonn. Zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung.
Sascha S., seine Lebensgefährtin Andrea und Freund Karsten hatten den Koffer am Morgen gemeinsam gepackt, den Karsten mitnehmen sollte. „Schließlich hatte der ja auch eine entsprechende Trolley-Buchung“, versucht S. das Koffer-Wirrwarr zu erklären.
Stellt sich also die Frage: Wem gehört nun das Gepäckstück? Wer darf es mitnehmen?
Flughafen Köln/Bonn: Heftige Diskussion am Gate
Es folgte eine Diskussion, später wurde auch Security-Personal hinzugezogen, welches die Situation zu dem Zeitpunkt auch nicht verstand.
Doch die Verwirrung war damit noch nicht zu Ende. Karsten checkte ein und nahm den Koffer wie geplant mit.
Als die Mitarbeiterin das bemerkte, ließ sie den Mann wieder aus dem Flugzeug holen. Mit bitterem Ende für alle drei Reisende. Eurowings strich allen Dreien die Beförderung!
So stellt Eurowings den Fall da – Trolley zu groß
EXPRESS.de hakte bei der Fluggesellschaft Eurowings nach. Nach Prüfung des Vorfalls teilt eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag (12. September 2023) mit:
Eurowings bietet verschiedene Buchungstarife für Reisende an. Im sogenannten BASIC-Tarif ist die Mitnahme eines kleinen Handgepäckstücks mit den Maßen max. 40 x 30 x 25 cm erlaubt.
„Sascha S. und Andrea L. hatten den BASIC-Tarif gebucht und führten einen Trolley mit, der die zulässigen Maximalmaße überschritt. Gate-Mitarbeitende verwiesen die Passagiere auf die geltende Handgepäck-Regelung und die Beförderung des mitgeführten Trolleys gegen eine Gebühr in Höhe von 50 Euro“, erklärt die Eurowings-Sprecherin.
„Eine Nachbuchung wurde uns zu diesem Zeitpunkt so nicht angeboten“, widerspricht S. auf Nachfrage.
Gepäckmitnahme aus Sicherheitsgründen ein äußerst sensibles Thema
Als beim Boarding dem Gate-Personal auffiel, dass der Trolley plötzlich nicht mehr da war, sei aus Sicherheitsgründen Security-Personal des Flughafens hinzugezogen worden, beschreibt Eurowings die angespannte Situation.
„Da das Thema Gepäckmitnahme aus Sicherheitsgründen ein äußerst sensibles Thema ist, wurde der Verbleib des Trolleys in Frage gestellt“, äußert sich Eurowings. Zunächst hätten die beiden Passagiere und die Passagierin angegeben, das Gepäckstück sei abgeholt worden. „Das ist aber aufgrund des Aufenthalts im Sicherheitsbereich kaum möglich.“
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Eurowings weist in diesem Zusammenhang darauf hin: „Es ist aus Sicherheitsgründen strikt untersagt, Gepäck zu übergeben und auch andersherum Gepäck von anderen Fluggästen mit an Bord zu nehmen.“
Das wiederum bringt S. auf die Palme. Denn er hätte genau diese Situation am Gate bei anderen Personen beobachtet. Hier sei mit zweierlei Maß gemessen worden.
Wie der Fall nun weitergeht? Der Kölner hat bereits einen Anwalt eingeschaltet. Der verpasste Hin- und Rückflug haben für ihn und seine Lebensgefährtin immerhin 320 Euro gekostet.