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Trauer um Tina FarinaKölnerin betörte Könige und Regierungschefs mit ihren Düften

Seitenportrait von Tina Farina

Elegant und stilvoll: So will Tina Farina, hier 1980, in Erinnerung bleiben. Sie hinterlässt zwei Söhne und drei Enkelkinder.

Trauer im weltweit ältesten bestehenden Parfüm-Haus: Tina Farina, die Chefin, die jahrzehntelang das Kölner Unternehmen prägte, ist tot.

von Philipp Meckert (pm)

Vor gut 312 Jahren, 1709, schuf der Italiener Johann Maria Farina in   Köln ein Parfüm, das er „Eau de Cologne“ taufte: Bergamotte, Zitrusöle und Alkohol zauberten einen frischen Duft, der vom Gülichplatz aus die Welt und die Nasen von Napoleon, Kaiserin Sisi oder Queen Victoria eroberte. Heute jedoch trägt das weltweit älteste bestehende Parfüm-Haus Trauer: Tina Farina, die Chefin, die jahrzehntelang das Unternehmen prägte, starb mit 88 Jahren.

„Sie war ihr Leben lang sehr kreativ und aktiv, sie war viel in der Kunstszene von London und Paris unterwegs und arbeitete bis zum letzten Tag“, berichtet traurig ihr Sohn Johann Maria Farina (63), der die Kölner Dynastie in achter Generation weiterführt. „Freizeit, Urlaub - das war nichts für sie. Da fühlte sie sich sehr mit Karl Lagerfeld verbunden, der wie sie im gleichen Jahr 1933 geboren wurde.“

Tina Farina: Trauer um Kölner Unternehmerin

Tina Farina war Designerin, Unternehmerin, Parfümeurin. In den 1980er Jahren entwickelte sie eine „Dufttypologie“ und kreierte für jedes Sternzeichen ein individuelles Parfum. Duft, Astrologie und Verhaltenslehre sollten hier in Einklang stehen.

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1955 hatte sie in die berühmte Familie eingeheiratet. Ihr Mann Johann Maria Farina war 1952 mit nur 24 Jahren der bis heute jüngste Prinz Karneval von Köln. Beim Rosenmontagszug warf er 120000 Fläschchen Kölnisch Wasser in die Zuschauer. Die New York Times schrieb damals: „Eau de Cologne verwandelte Trümmer in Duft“.

Im Laufe der Jahre kamen illustre Gäste, von Johannes Rau bis Bill Clinton in das Parfüm-Haus der Altstadt: „Als sich der spätere König von Tonga ankündigte, der übergewichtig war, besorgte ich mit meiner Mutter den schwersten Stuhl, den wir kriegen konnten“, erinnert sich Farina. „Auch der ging kaputt.“

Später sollte der Südsee-Herrscher, der 2015 mit 209 Kilo starb, als „dickster Monarch der Welt“ ins Guinness-Buch der Rekorde eingehen. Farina abschließend: „Meine Mutter wird fehlen. Unserer Familie, aber auch Köln. Die Stadt, die ihr so am Herzen lag.“