Ärger am Berufskolleg: Schüler und Schülerinnen stoppen Bagger
Fällaktion in KölnSchüler und Lehrer blockieren Bagger

Copyright: Arton Krasniqi
Schüler und Schülerinnen haben am Montag (15. Dezember 2025) gegen das Baumfällen am Berufskolleg in der Südstadt protestiert.
Was für eine Eskalation am Berufskolleg Ulrepforte! Am Montagmorgen rollten die Bagger an, um 21 Bäume zu fällen – doch sie hatten die Rechnung ohne die Schule gemacht.
Kurzerhand stellten sich Schülerinnen und Schüler sowie einige Lehrerinnen und Lehrer in den Weg, umzingelten die Bäume und die schweren Maschinen. Die Arbeiten mussten gestoppt werden!
Das Schulleitungs-Team ist stinksauer und wirft der Stadt Köln vor, sie im Vorfeld nicht informiert zu haben. „Einen Baum zu fällen, tut immer weh, das muss gut abgewogen und genau erklärt werden“, schimpft Manfred Stommel-Prinz, der am Berufskolleg den Bereich Holz leitet.
Die Stadtverwaltung verteidigt sich: Eine Sprecherin erklärte, die Proteste würden die Arbeiten „verzögern und letztlich verteuern“. Sollte das Projekt platzen, wären Planungskosten von rund 3,5 Millionen Euro und elf Jahre Vorbereitung futsch.
Baumfällung in Köln, um Container aufstellen zu können
Der Grund für die umstrittene Fällaktion: Das denkmalgeschützte Schulgebäude aus den 1950er-Jahren wird generalsaniert. Dafür müssen auf dem Gelände Container als Zwischenlösung aufgestellt werden – und zwar genau dort, wo die Bäume stehen.
Die Schulgemeinschaft will aber nicht tatenlos zusehen. Ihr erklärtes Ziel: „Wir wollen retten, was zu retten ist.“ Dass einige Bäume weichen müssen, sei zwar unumstritten, aber man kämpft um jeden einzelnen.
Die Schule vermutet sogar, dass die Stadt bei den Plänen gepatzt hat. Bäume seien mit ihrem Durchmesser statt dem viel größeren Umfang angegeben worden. Dadurch wirken sie auf dem Papier kleiner – und die nötigen Ausgleichspflanzungen fallen geringer aus. Eine mächtige Esche mit 3,75 Metern Umfang könne man laut Schule mit einer anderen Platzierung der Container retten. Bislang ohne Gehör bei der Stadt.
Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick: Nach dem Protest hat die Stadt einen Ortstermin zugesagt, bevor die Kettensägen wieder heulen. Das bestätigte Reinhold Goss von den Grünen am Montag. Als Ausgleich für die 21 Bäume sollen später 29 neue gepflanzt werden.
Besonders bizarr: Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer beobachteten, wie ein Mitarbeiter der Stadt eine abgesägte Baumscheibe in sein privates Auto lud. Was das sollte? Die Stadt konnte dazu am Montag keine Antwort geben.
Die Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt bringt zudem ein Gutachten ins Spiel, das Fällungen wegen Fledermausschutz einschränkt. Die Stadtsprecherin bleibt jedoch hart: „Die Verwaltung muss den Ratsauftrag so umzusetzen, wie er beschlossen wurde.“ Die Baugenehmigung liege vor und eine Verschiebung sei aus bautechnischen Gründen nicht möglich. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
