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EXPRESS-Büdchen-Serie„Zeliha's Kiosk“: Ein Leben ohne Büdchen, nicht mit ihr

Zeliha Tilki steht in ihrem Büdchen.

Zeliha Tilki ist Büdchenbesitzerin mit Leib und Seele. Der Kiosk an der Haltstelle Mommsenstraße ist bereits ihr zweiter Laden.

Bei uns in Köln ist das Büdchen um die Ecke ein wichtiger Punkt im Veedel. Hier gibt es alles, auch die tollsten Geschichten. Und die erzählen wir – präsentiert von NetCologne – in unserer großen Büdchenserie. Lesen Sie bis zum 21. Mai täglich bei EXPRESS.de, was Sie noch nie über Büdchen wussten und warum die Büdchen-Kultur in Köln so einzigartig ist.

von Alexandra Miebach (mie)

Seit fünf Jahren ist es eine Institution im Veedel – „Zeliha’s Kiosk“ auf der Zülpicher Straße in Sülz. Inhaberin Zeliha Tilki ist ein „alter Hase“ im Büdchen-Business, besaß einst einen anderen Kiosk weiter unten auf der Zülpicher Straße, nahe des Zülpicher Platzes. Doch das Büdchen lief nicht gut, Zeliha verkaufte den Laden. Und fing neu an ...

Büdchen-Besitzerin mit Leib und Seele

Ein Leben ohne Büdchen kam für sie nämlich nicht mehr in Frage. „Eines Tages spazierte ich hier vorbei – und hab’ einfach die ehemalige Besitzerin gefragt, ob sie eine Angestellte brauche“, berichtet sie. Und tatsächlich! Sie brauchte jemanden.

Kurze Zeit später hörte ihre Chefin auf, Zeliha übernahm den Laden nahe der Uniklinik – und bereut es nach wie vor nicht. „Ohne Arbeit ist das Leben doch langweilig. Ich mache das jetzt schon so lange und kann mir auch nicht vorstellen, aufzuhören. Wer weiß, vielleicht stehe ich in zehn oder 20 Jahren immer noch hier. So lange ich kann, will ich mein Büdchen hier weiterführen.“

Alles zum Thema Zülpicher Straße

Büdchen-Kunden aus der Nachbarschaft und der Uniklinik

Stammkundinnen und -kunden hat Zeliha an ihrem Büdchen viele. „Ich habe viele Kunden, die täglich zu mir kommen. Die einen holen ihre Zeitung oder Zeitschriften, die anderen kommen morgens auf dem Weg zu Arbeit, um sich einen Kaffee zu holen. Und dann kommen sie am Abend wieder und holen sich bei mir ihr Feierabend-Kölsch. Man kennt sich hier und das finde ich schön“, erzählt sie.

Viele ihrer Stammkundinnen und -kunden kommen auch von der nahe gelegenen Uniklinik. „Seitdem ich hier arbeite, habe ich viele Ärzte, Arztinnen, Krankenschwestern und -pfleger kennengelernt, die in der Uniklinik arbeiten. Die kommen in der Mittagspause schnell mit dem Fahrrad hierher, um sich etwas zu kaufen.“

Aber auch Patientinnen und Patienten oder Besuchende kommen oft zum Büdchen. Manchmal wird die Besitzerin dann auch zum Kummerkasten. „Immer wieder erzählen die Leute mir auch ihre Geschichten, wenn sie jemanden zum Zuhören brauchen. Ich höre gerne zu.“

Sommer am Büdchen auf dem Platz

Besonders schön seien die Sommer auf dem kleinen Platz, direkt an der KVB-Haltestelle Mommsenstraße.

„Im Sommer stehen hier Stühle und Tische. Die Leute kommen her, trinken Kaffee, essen Eis. Abends trinken sie dann ein Kölsch und manchmal sitzen wir bis 23 Uhr hier, unterhalten uns und haben Spaß. Es ist einfach schön und ich kann mir keinen schöneren Arbeitsplatz vorstellen“, schwärmt sie. Da der Platz keine direkten Nachbarn hat, wird auch niemand gestört.

Einziger Wermutstropfen: „Man hat uns auch schon mal die Stühle geklaut. Aber da kann man nichts gegen machen, es wurden neue angeschafft.“ Die Büdchenbesitzerin nimmt auch solche kleinen Zwischenfälle mit rheinischem Humor – frei nach Paragraf sieben des Kölschen Grundgesetz: „Wat wellste maache“.

Nachbarschaft setzt sich für das Büdchen ein

An Zeliha’s Kiosk wird die Kölner Büdchenkultur richtig gelebt. Die Nachbarschaft hält zusammen, man hilft sich, wo man nur kann. Man kennt sich, trifft sich hier, auch ohne sich zu verabreden. Der kleine Platz zwischen Mommsen-, Hermeskeiler und Zülpicher Straße soll für den Sommer noch schöner werden.

Die Nachbarschaft hat sich zusammengetan. Anwohner Marcel Hövelmann hat sich mit einer Bürgereingabe an die Bezirksregierung Lindenthal gewandt, wie die „Kölnische Rundschau“ berichtete. Im Frühjahr sollen auf dem kleinen Plätzen vor „Zeliha’s Kiosk“ zwei Bänke aufgestellt werden.

Eine Win-win-Situation für alle, denn dank der Bänke können Autofahrerinnen oder -fahrer zukünftig nicht mehr unerlaubt auf dem Plätzchen parken. Auch Pflanzmöglichkeiten sollen entstehen, um den Ort noch schöner zu machen – ein Hingucker für die ganze Nachbarschaft.

Damit auch Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer sowie Eltern mit Kinderwagen bequem auf den Platz kommen, soll zudem der Bordstein an einer Seite des Platzes abgesenkt werden. „Das wird schön, ich freue mich schon“, sagt Zeliha Tilki.