Ein junger Mann hoffte in Köln auf ein Sex-Abenteuer, doch erlebte einen Albtraum. Zwei der Beteiligten müssen sich nun vor Gericht verantworten.
Er wollte ein Sex-DateMann (20) erlebt Albtraum in Köln

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Bei Geldabheben in der Sparkasse in Zollstock wurden die Angeklagten gefilmt.
Was für eine fiese Masche! Ein schüchterner Gärtnergehilfe (20) aus dem Allgäu dachte, er hätte das große Los gezogen.
Eine Unbekannte namens „Emily Rugerth“ schrieb ihn über Snapchat an, die Nachrichten wurden schnell anzüglich. Die Einladung nach Köln ließ nicht lange auf sich warten.
Voller Vorfreude auf ein heißes Date kaufte der 20-Jährige ein Zugticket. Doch in Köln-Zollstock platzte der Traum auf brutalste Weise. Statt der schönen Emily lauerten ihm vier finstere Gestalten auf. Sie prügelten auf ihn ein, raubten 500 Euro, sein Handy und die Bankkarte. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger.“
Jetzt wird der Fall des miesen Betrugs, auch „Love Scamming“ genannt, vor dem Kölner Landgericht verhandelt. Zwei der mutmaßlichen Räuber und Räuberinnen, ein 16-Jähriger und sein erwachsener Komplize, müssen sich wegen besonders schweren Raubes verantworten. Während dem Jugendlichen Sozialstunden winken könnten, drohen dem erwachsenen Mittäter mindestens fünf Jahre Gefängnis.
„Emily“ lockte das Opfer nach Köln
Rückblick auf den Juli des vergangenen Jahres: Die angebliche Emily lotste ihr Opfer nach Köln. Statt ihn wie versprochen am Hauptbahnhof abzuholen, schickte sie ihn direkt zu einer Adresse in Zollstock.
Kaum war der Mann am Südfriedhof aus dem Bus gestiegen, schlugen die Angreifer und Angreiferinnen zu. Laut Anklage hagelte es Schläge und Tritte gegen den Kopf. Die Bande drohte sogar mit einem Taser und einer Pistole, feuerte einen Schuss in die Luft ab, um ihr Opfer einzuschüchtern.
In Todesangst händigte der junge Mann den Angreifern und Angreiferinnen rund 500 Euro Bargeld und seine EC-Karte aus. „Dann haben sie mich gehen lassen“, berichtete er als Zeuge vor Gericht. Doch dann der Fehler: In Sichtweite der Bande zückte er sein Handy, um die Karte zu sperren. Prompt rissen ihm die Täter und Täterinnen auch noch das Smartphone aus der Hand.
„Ich bin danach herumgeirrt, wollte zurück zum Hauptbahnhof“, so der Geschädigte. Er schaffte es irgendwie zum Rhein, nahm eine Bahn zum Hauptbahnhof und fuhr mit dem nächsten Zug zurück nach München. Erst dort erstattete er Anzeige.
Sie plünderten grinsend das Konto
Die dreisten Räuber und Räuberinnen fackelten nicht lange. Laut Anklage hoben sie mit der geklauten EC-Karte an mehreren Geldautomaten rund 2700 Euro ab. Danach ging es auf Kosten des Opfers zu McDonald’s. Doch ihre Gier wurde ihnen zum Verhängnis.
Drei Monate später klickten die Handschellen. Die Polizei hatte Fotos aus einer Überwachungskamera der Sparkasse am Höninger Weg veröffentlicht. Die Bilder zeigten zwei der Angeklagten, wie sie grinsend das Konto ihres Opfers plünderten. Nach der Öffentlichkeitsfahndung gingen sofort entscheidende Hinweise bei den Polizisten und Polizistinnen ein.
Vor Gericht packten die beiden Angeklagten aus. Ein Bekannter habe das Fake-Profil der erfundenen Emily erstellt, sagten sie. Er sei kurz vor dem Überfall angerufen worden und habe einfach mitgemacht.
Der Mitangeklagte schob eine bizarre Ausrede nach: Er habe geglaubt, sie würden einen Pädophilen stellen. Im Chat sei von einem 12- oder 13-jährigen Mädchen die Rede gewesen. Ob das stimmt, ist noch unklar – die Anklage erwähnt kein Kind.
Zum Prozessauftakt zeigten die Angeklagten Reue, legten umfassende Geständnisse ab und nannten auch ihre bisher nicht ermittelten Mittäter und Mittäterinnen. Das Ziel der Verteidigung durch Oliver B. Gaertner und Juliana Metten: Die Geständnisse, die Aufklärungshilfe und ein sogenannter Täter-Opfer-Ausgleich durch die Geldzahlung soll das Strafmaß drücken. Ein Urteil in dem Fall soll in dieser Woche verkündet werden (red).
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
