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Stars, Neulinge, Elfer-DramaVor EM-Auslosung: Diese Fußballfeste feierte Köln beim Sommermärchen

Deutsche Fans beim FIFA Fanfest vor der Großleinwand in Köln.

An der Deutzer Werft feierten tausende Fußball-Fans während der WM 2006 und verfolgten die Spiele über große Leinwände.

Die Auslosung für die Heim-EM findet am Samstagabend in Hamburg statt. Auch die Kölner Fußballfans dürften dann gespannt auf die Paarungen schauen. Gibt es ähnliche Fußballfeste wie vor 18 Jahren?

von Niklas Brühl (nb)

Im kommenden Jahr ist Fußball-Europa zu Gast in Deutschland. Die Gruppenauslosung findet am Samstag (2. Dezember 2023) ab 18 Uhr in der Hamburger Elbphilharmonie statt. Die EM 2024 wird in zehn deutschen Stadien ausgetragen, fünf Spiele werden auch im Kölner Rhein-Energie-Stadion stattfinden.

Höchste Zeit für eine Reise in die Vergangenheit: Welche Fußballfeste wurden vor 18 Jahren während der WM 2006 in der Heimspielstätte des 1. FC Köln gefeiert?

Fünf EM-Spiele im Rhein-Energie-Stadion – Kracher möglich

Wohl fast jede und jeder, der die WM 2006 im eigenen Land verfolgt hat, weiß wohl noch, wo er die legendären Spiele im Viertelfinale gegen Argentinien oder im tragischen Halbfinale gegen die Italiener verfolgt hat. Es war ein goldener Sommer, der trotz der ausgebliebenen Weltmeisterschaft das gesamte Land in einen kollektiven Freudentaumel versetzt hat.

Alles zum Thema EM 2024

Die jungen Wilden Poldi und Schweini, das Traum-Auftakttor von Philipp Lahm gegen Costa Rica, Miroslav Klose als unaufhaltsamer Torjäger oder Elfer-Killer Jens Lehmann, der mithilfe eines Spickzettels die argentinischen Schützen zur Verzweiflung brachte – lang lang ist’s her.

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Ob die deutsche Nationalmannschaft in ihrem aktuellen Zustand während der Heim-EM für eine ähnliche Euphorie sorgen kann, ist momentan zumindest noch fragwürdig.

Die deutschen Fußballfans freuen sich jedenfalls auf die europäischen Stars, insgesamt gab es 20 Millionen Bewerbungen für die Tickets. In Köln finden fünf der 51 Turnierspiele statt – vier Vorrundenpartien und ein Achtelfinalspiel. Auch aus der deutschen Gruppe werden zwei Spiele im Rhein-Energie-Stadion ausgetragen, allerdings nicht mit deutscher Beteiligung.

Die zwei weiteren Gruppenspiele in Köln könnten jedoch echte Kracher werden, denn dort werden die Köpfe der Gruppen C und E in Müngersdorf auflaufen. Zum Lostopf 1 gehören neben Gastgeber Deutschland noch Portugal, Frankreich, England, Spanien und Belgien.

Fußballfeste in Köln: Diese Spiele sahen die Fans während der WM 2006

Auch während der WM 2006 gaben sich die Topstars in Köln die Klinke in die Hand. Tausende Fans aus der ganzen Welt strömten ins Rhein-Energie-Stadion oder in die Kneipen in der Stadt.

Ein kleiner Rückblick, bei dem wohl allen Fußball-Liebhaberinnen und -Liebhabern das Herz aufgeht:

11. Juni 2006, 21 Uhr – Angola gegen Portugal (0:1): Die Angolaner bekamen es bei ihrem allerersten Spiel bei einer Weltmeisterschafts-Endrunde direkt mit einem Schwergewicht zu tun. Die Afrikaner trafen auf die mit Superstars gespickten Portugiesen.

Cristiano Ronaldo im Zweikampf mit angolanischen Spielern.

Cristiano Ronaldo, damals 21 Jahre alt, zauberte beim ersten Gruppenspiel der Portugiesen bei der WM 2006 gegen die Angolaner im Kölner Rhein-Energie-Stadion.

Mit dabei unter anderem: Luis Figo, Ricardo Carvalho, Pauleta und ein gewisser, damals 21-jähriger Cristiano Ronaldo. Für alle FC-Fans auch interessant: Auch die späteren Kölner Petit und Maniche liefen damals im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion auf. Das entscheidende Tor zum 1:0 für Portugal fiel damals bereits in der 4. Minute – vor 45.000 Fans erzielte Pauleta den Treffer zum knappen Erfolg für die Portugiesen.

17. Juni 2006, 18 Uhr Tschechien gegen Ghana (0:2): Beim zweiten Spiel im Rhein-Energie-Stadion kam es wieder zum Duell einer europäischen und einer afrikanischen Nation – mit überraschendem Ausgang. Denn die Mannschaft aus Ghana besiegte die Tschechen, bei denen unter anderem Stars wie Torhüter Petr Cech oder die Mittelfeldstrategen Tomas Rosicky und Pavel Nedved aufliefen, mit 2:0.

Einwurf von Ghana im Rhein-Energie-Stadion beim Spiel gegen Tschechien.

Die Mannschaft aus Ghana konnte am 17. Juni 2006 im Kölner Rhein-Energie-Stadion gegen Tschechien den ersten Sieg bei beiner WM-Endrunde feiern.

Für die Ghanaer, unter anderem mit Chelsea-Star Michael Essien, war es der erste Sieg bei einer Weltmeisterschafts-Endrunde. Die beiden Treffer erzielten Stürmer Asamoah Gyan (2.) und Sulley Muntari (82.).

20. Juni 2006, 21 Uhr – Schweden gegen England (2:2): Football is coming home: Die Engländer waren am dritten Spieltag der Gruppenphase in Köln zu Gast und trafen mit Schweden auf den späteren Achtelfinalgegner der deutschen Mannschaft.

England war mit sechs Punkten bereits für die K.O.-Runde qualifiziert, auch die Skandinavier waren mit vier Punkten bereits so gut wie sicher weiter und verwiesen Paraguay und Trinidad und Tobago auf die beiden hinteren Plätze. So kam es zu einem munteren Spiel, in dem beide Mannschaften befreit aufspielen konnten.

Schweden-Star Henrik Larsson erzielt in der 90. Minute den Ausgleich gegen die Engländer beim letzten Gruppenspiel im Kölner Rhein-Energie-Stadion.

Schweden-Star Henrik Larsson erzielt in der 90. Minute den Ausgleich gegen die Engländer beim letzten Gruppenspiel im Kölner Rhein-Energie-Stadion.

Die Schweden rangen den favorisierten Engländern, die mit Spielern wie Rio Ferdinand, David Beckham, Steven Gerrard, Frank Lampard, Michael Owen oder Wayne Rooney die volle Kapelle aufboten, ein 2:2-Unentschieden ab. Die Three Lions gingen durch die Tore von Joe Cole (4.) und Steven Gerrard (85.) zweimal in Führung, Marcus Allbäck (51.) und Henrik Larsson (90.) glichen für die Schweden jedoch jeweils aus. Kleine Randnotiz: Das Tor vom früheren Rostocker Allbäck war dazu das 2000. Tor der WM-Geschichte.

23. Juni 2006, 21 Uhr – Togo gegen Frankreich (0:2): Die ebenfalls mit klangvollen Namen gespickte französische Mannschaft blieb in der Gruppenphase deutlich hinter den Erwartungen zurück. Gegen die Schweiz (0:0) und gegen Südkorea (1:1) kam die Mannschaft um Thierry Henry, Patrick Vieira oder David Trezeguet nicht über zwei Remis hinaus.

Patrick Vieira jubelt über sein Tor gegen Togo.

Frankreichs Mittelfeldmotor Patrick Vieira erzielte den erlösenden Treffer zum 1:0 gegen Togo am 23. Juni 2006 in Köln.

Gegen WM-Neuling Togo, trainiert von Otto Pfister, war die Equipe Tricolore also zum Siegen verdammt. Im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion erzielten Vieira (55.) und Henry (62.) die erlösenden Treffer, Frankreich stolperte somit als zweitplatziertes Team hinter der Schweiz in die K.O.-Phase, kam aber später ins Finale.

26. Juni, 21 Uhr – Schweiz gegen die Ukraine (0:0, 0:3 nach Elfmeterschießen): Es war das wohl denkwürdigste Spiel, das während der WM 2006 in Köln stattfand. Die Achtelfinalpartie zwischen der Schweiz und der Ukraine riss die Zuschauerinnen und Zuschauer in Müngersdorf jedoch nicht wegen eines Offensivfeuerwerkes beider Teams von den Sitzen – das gab es nämlich nicht. Nach 120 Minuten stand es immer noch 0:0.

Die Schweizer Spieler liegen nach dem verlorenen Elfmeterschießen gegen die Ukraine auf dem Rasen des Rhein-Energie-Stadions.

Ein Foto mit Symbolkraft: Die Schweizer Spieler liegen nach dem verlorenen Elfmeterschießen gegen die Ukraine auf dem Rasen des Rhein-Energie-Stadions.

Eine Entscheidung musste im Elfmeterschießen her – und dabei versagten den Schweizern die Nerven. Sowohl Tranquillo Barnetta (damals Bayer Leverkusen) als auch die beiden ehemaligen FC-Spieler Marco Streller und Ricardo Cabanas verschossen ihre Elfmeter, sodass die Ukrainer mit drei Treffern vom Punkt ins Viertelfinale einziehen konnten.

Besonders bitter: Die Schweiz kassierte während des gesamten Turniers keinen Treffer aus dem Spiel heraus und ist somit bis heute die einzige Mannschaft, die mit dieser Statistik aus einem WM-Turnier ausschied.