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Drogen-Problem am NeumarktStadt Köln mit wichtigem Update

Zahlreiche Drogenabhängige prägen das Bild rund um den Kölner Neumarkt.

Zahlreiche Drogenabhängige prägen das Bild rund um den Kölner Neumarkt.

Eine neue Einrichtung soll den Kölner Neumarkt entlasten. Jetzt wurde auch ein Standort mitgeteilt.

Die Stadt Köln hat nach langer Suche endlich einen Ort für ein neues Suchthilfezentrum gefunden! Wie die Verwaltung am Freitag mitteilte, wird es auf einer Grünfläche am Perlengraben/Ecke Wilhelm-Hoßdorf-Straße errichtet. Dort war eigentlich ein Spielplatz geplant, aber als Ersatz sollen jetzt Spielplätze an der Huhnsgasse und Vor den Siebenburgen schneller gebaut werden.

Die Entscheidung für den Standort in der Altstadt-Süd fiel nach einer intensiven Prüfung verschiedener Flächen und Gebäude. Eine wichtige Bedingung: Das Zentrum muss sich in einem Umkreis von einem Kilometer zum Neumarkt befinden. Außerdem musste auf Abstände zu Kinder- und Jugendeinrichtungen geachtet und die Belastung für Anwohner und Anwohnerinnen so gering wie möglich gehalten werden.

Drogen-Hotspot Neumarkt soll endlich entlastet werden

Laut Stadt gibt es im direkten Umfeld des Grundstücks keine Kitas, allgemeinbildenden Schulen oder ähnliche Einrichtungen. Auch Gastronomie oder Geschäfte sind nicht betroffen. Ein Berufskolleg in der Nähe wird von einer älteren Schülerschaft besucht, und der Eingangsbereich wird so gestaltet, dass es keine direkte Nachbarschaft gibt.

In dem neuen Zentrum sollen suchtkranke Menschen nicht nur Drogen konsumieren können, sondern sich auch aufhalten, duschen und mit Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen sprechen. Das Konzept stammt aus Zürich. Dieser Schritt ist dringend nötig, da sich die Situation in der offenen Drogenszene am Neumarkt, besonders durch den starken Crack-Konsum, dramatisch zugespitzt hat. Die Einrichtung ist zunächst für fünf Jahre geplant, mit einer Verlängerungsoption für weitere fünf Jahre.

Kölner Hilfezentren nach Vorbild aus Zürich

Um das Züricher Modell komplett umzusetzen, braucht es noch zwei weitere solcher Zentren, zwischen denen sich die Drogenabhängigen bewegen sollen. Eines ist im Rechtsrheinischen geplant, ein weiteres im Linksrheinischen. Letzteres könnte in den bestehenden Drogenkonsumraum am Hauptbahnhof integriert werden. Polizeipräsident Johannes Hermanns und die CDU schlugen zudem Kalk als möglichen Standort vor.

„Mit diesem Suchthilfezentrum können wir suchtkranken Menschen noch besser helfen. Gleichzeitig verfolgen wir damit das Ziel, den öffentlichen Raum rund um den Neumarkt endlich zu entlasten“, erklärt Oberbürgermeister Torsten Burmester laut „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die Lage sei für niemanden mehr tragbar – weder für die Suchtkranken noch für Anwohnende sowie Passantinnen und Passanten. „Mit dem neuen Angebot machen wir einen wichtigen Schritt in der Hilfe für Schwerstsuchtkranke und tragen zum anderen dem berechtigten Wunsch der Kölnerinnen und Kölner nach mehr Sicherheit und Sauberkeit Rechnung.“

„Hat zu spürbar mehr Verelendung geführt“

Auch Sozialdezernent Harald Rau ist optimistisch, dass das neue Zentrum die Lebenssituation der Drogensüchtigen verbessern wird. „Der wachsende Crack-Konsum hat zu spürbar mehr Verelendung geführt“, so Rau.

Die Verwaltung will, dass das neue Suchthilfezentrum mit Drogenkonsumraum schon im nächsten Jahr seinen Betrieb aufnimmt – und das rund um die Uhr. Sobald es eröffnet, wird der Drogenkonsumraum am Neumarkt geschlossen und an den neuen Standort verlegt.

Derzeit wird noch geprüft, ob das Zentrum in Modul- oder Containerbauweise schnell errichtet werden kann. Deshalb kann die Stadt auch noch keine genauen Kosten nennen. Wenn alle drei geplanten Suchthilfezentren umgesetzt werden, rechnet man mit jährlichen Mehrkosten von rund 14 Millionen Euro im Haushalt.

Selbst die Finanzierung für die Einrichtung am Perlengraben ist noch offen. Rau hofft auf Fördergelder, aber am Ende wird der Stadtrat zusätzliches Geld bewilligen müssen. Die Verwaltung legt der Politik diesen Entwurf als Arbeitsgrundlage vor. Der Stadtrat soll in seiner Sitzung am 5. Februar darüber entscheiden. Für die Anwohnerschaft ist eine Infoveranstaltung am Dienstag, 20. Januar, um 18.00 Uhr im VHS-Forum geplant (red).

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.