Überfahren, erschossen, totgerastDrei spektakuläre Kölner Fälle aus 2023 stehen komplett still

Polizistinnen und Polizisten stehen an einem abgesperrten Bereich.

Die Kölner Polizei ist sehr oft im Einsatz. Bei manchen Ermittlungen kommt sie jedoch erstmal nicht weiter. Das Foto wurde bei einem dieser Fälle gemacht: Am 27. Mai 2023 wurde ein Ex-Rocker in Mülheim erschossen. 

Nach Straftaten erfolgt die Festnahme häufig auf dem Fuße. Doch bei einigen großen Fällen kommt die Kölner Polizei nicht voran. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Sie haben ihren Sohn auf tragische Weise verloren. Der 20-Jährige wurde von einem Auto überfahren und sterbend liegend gelassen. Das war vor acht Monaten. Wer am Steuer saß und was damals genau passierte – das wissen die Eltern des Toten bis heute nicht.

Es ist nicht der einzige „große“ Fall, der Köln und das Umland in diesem Jahr bewegte – und bei dem die Polizei derzeit auf der Stelle tritt. Sie schafft es zwar oft, durch akribische Ermittlungen auch scheinbar unlösbare Fälle zu knacken, aber nicht immer.

Polizei Köln: Wo ist der Todes-BMW und wer fuhr ihn?

„Das Ermittlungsverfahren richtet sich weiterhin gegen Unbekannt“, erklärte Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Donnerstag (16. November 2023) gegenüber EXPRESS.de. Auch der Pkw, der den 20-Jährigen erfasste, sei noch nicht aufgefunden worden.

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Zum Unfallzeitpunkt (Nacht zum 26. März) soll der junge Mann im Schneidersitz auf der Rodenkirchener Straße in Wesseling gesessen haben. Gegen 1 Uhr hörte ein Zeuge einen Knall. Zurück blieb ein einziger Hinweis auf das geflüchtete Fahrzeug: ein Teil eines 1er-BMW. 

Daraufhin überprüften die Ermittlerinnen und Ermittler unter anderem rund 200 Halterinnen und Halter von Wagen dieses Typs, klapperten Werkstätten ab. Aber ohne Ergebnis. Auch ein bewegender Aufruf der Eltern des Verstorbenen an die Öffentlichkeit sowie das Aussetzen einer Belohnung von 3000 Euro, brachten keinen Durchbruch.

Ex-Rocker in Mülheim getötet: Schützen weiter flüchtig

Zwei Monate später sorgte eine regelrechte Hinrichtung auf offener Straße in Köln-Mülheim für Entsetzen. Ein ehemaliger Hells Angel (35) starb am 27. Mai nach Schüssen in Kopf und Rücken. Auch seine Freundin wurde getroffen, überlebte aber.  

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Am 22. September dann eine Festnahme: Der mutmaßliche Auftraggeber des Mordes konnte in Stammheim festgenommen werden. Doch die beiden Schützen sind weiter auf freiem Fuß. „Die Beschuldigten befinden sich mutmaßlich in der Türkei und werden mit international ausgeschriebenem Haftbefehl gesucht“, so Ulrich Bremer von der Kölner Staatsanwaltschaft am Donnerstag. 

Matilda (16) starb bei Horror-Unfall in Köln-Niehl: Fahrer weiter im Koma

Besonders tragisch: der Unfalltod der 16-jährigen Matilda am 26. August. Sie und ihre Freundinnen waren zu einem 17-Jährigen, alkoholisiert und ohne Führerschein, ins Auto gestiegen. Der junge Mann wollte sie im Leihwagen nach Hause bringen. 

Die Polizei stoppte den Wagen, doch dann gab der Fahrer Gas und verlor am Niehler Damm die Kontrolle über den PS-starken Audi Q2. Matilda starb bei dem Horror-Unfall. Seitdem läuft gegen den Fahrer ein Ermittlungsverfahren. 

Doch wird die Polizei ihn jemals vernehmen können? Der 17-Jährige erlitt selbst lebensgefährliche Verletzungen, liegt weiterhin im Koma. Ulrich Bremer von der Staatsanwaltschaft: „Der Gesundheitszustand des Beschuldigten ist unverändert kritisch.“