Kaffee, Kakao und knallharte Kritik? Die Kölner Polizei wagt sich am Montag (15. September) mit ihrer Aktion „Coffee with a Cop“ an den Neumarkt, einen der berüchtigtsten Brennpunkte der Stadt.

Von 11 Uhr bis 15 Uhr wollen Polizistinnen und Polizisten dort für Gespräche bereitstehen. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Der Ort ist heikel: Drogenhandel, offener Konsum, Diebstähle und aggressive Bettelei schaffen eine Atmosphäre der Angst. Viele Kölnerinnen und Kölner meiden den Platz. Bei Anwohnenden und Geschäftsleuten staut sich der Frust über die scheinbar unlösbare Situation – trotz ständiger Polizeipräsenz.

Offiziell soll die Aktion „Vorbehalte, Ängste und Barrieren“ abbauen und das „Vertrauen in die Arbeit der Polizei“ stärken. Doch die Bürgerinnen und Bürger fordern Taten statt warmer Worte: Sie verlangen nachhaltige Konzepte für mehr Sicherheit und endlich bessere Hilfsangebote für die vielen Suchtkranken.

Prominenter Besuch hat sich ebenfalls angekündigt: Gegen 13.30 Uhr will NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf dem Neumarkt erscheinen. Es ist nicht sein erstes Kaffeetrinken an einem Kölner Brennpunkt. Schon im Dezember 2024 war er bei einer ähnlichen Aktion am Ebertplatz dabei.

Damals sorgte der Minister für einen Paukenschlag! Nach einem weiteren Besuch bilanzierte er knallhart über den Ebertplatz: „Wenn es nach mir ginge, würde ich den Platz einfach zuschütten.“ Ein Satz, der für gewaltigen Wirbel sorgte. Man darf gespannt sein, was er zur Lage am Neumarkt zu sagen hat. (red)