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Klima-Demo in KölnRiesiger Andrang: Fridays for future macht Druck auf Politik und zählt 25.000 Teilnehmer

Demo von Fridays for Future an der Deutzer Werft in Köln.

Am Nachmittag sind die Demonstranten an der Deutzer Werft angekommen.

Der 24. September ist weltweiter Aktionstag von Fridays for future. Auch in Köln sind Demo-Züge unterwegs. Nach Angaben des Veranstalters sollen 25.000 Menschen dabei sein.

Köln. Zwei Tage noch bis zur Bundestagswahl 2021. Da macht ein Zeichen des Protests gegen die aktuelle Klimapolitik zeitlich Sinn, er wäre aber auch so gekommen. Der 24. September steht seit Jahren symbolisch für den weltweiten Klimastreik, auch am Freitag schickte die Initiative „Fridays for future” wieder weltweit Menschen auf die Straße. Alleine in Deutschland gingen etwa 470 Aktionen über die Bühne.

Es ist der insgesamt achte weltweite Aktionstag von Fridays for Future. Die großen Kundgebungen in Deutschland fanden in Köln, Hamburg, München oder Freiburg statt. In Berlin trafen sich rund 50.000 Menschen vor dem Reichstag, dort hielt auch die schwedische Klimaschützerin Greta Thunberg (18) eine emotionale Rede.

Demo in Köln: Fridays for future will mehr Klimaschutz

In Köln gingen seit 12 Uhr gleich drei Demonstrations-Züge durch die Stadt: Von den Uniwiesen (Bachemer Straße), vom Friesenplatz und vom Chlodwigplatz setzten sich die Teilnehmer unter dem #AlleFürsKlima gegen 13.30 Uhr in Bewegung Richtung Neumarkt.

Alles zum Thema Greta Thunberg

Demo von Fridays for future in Köln.

Die Demonstranten, hier am Theodor-Heuss-Ring nahe Ebertplatz, machten sich auf den Weg durch Köln.

An der Uniwiese war am Mittag auch Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock vor Ort. Noch vor dem eigentlichen Beginn des Protestmarschs verabschiedete sie sich aber wieder. SPD-Mann Karl Lauterbach kündigte auf Social Media an, mit den meist jungen Leuten demonstrieren zu wollen.

Annalena Baerbock spricht bei Klimademo in Köln mit Jugendlichen.

Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen, mischte sich an der Uniwiese unter die Demonstranten.

Die drei Gruppen schlossen sich am Neumarkt zusammen und zogen gemeinsam Richtung Deutzer Werft, wo mit Reden, Auftritten und Live-Musik die Abschlusskundgebung stattfand.

Menschenmenge bei Klimademo in Köln.

Fridays for future in Köln: Alleine an der Uniwiese versammelten sich hunderte Demonstranten.

Laut Angaben des Veranstalters beteiligen sich alleine in Köln heute rund 25.000 Menschen an den Demos. Die Zahl bestätigt die Polizei nicht, die angemeldeten 5000 Teilnehmer seien aber weit überschritten worden. Die Demo war die größte ihrer Art seit Beginn der Corona-Pandemie. Auf folgenden Routen waren die Demonstranten unterwegs, dort kam es während der Demos zu Verkehrsbehinderungen: 

  • Aufzug 1: Aachener Weiher/Bachemer Straße, Lindenstraße, Schaafenstraße, Marsilstein, Mauritiussteinweg, Hahnenstraße, Neumarkt
  • Aufzug 2: Ubierring, Chlodwigplatz Platzfläche, Severinstraße, Im Dau, Ulrichgasse, Tel-Aviv-Straße, Blaubach, Rothgerberbach, Griechenpforte, Fleischmengergasse, Lungengasse, Im Laach, Hahnenstraße, Neumarkt
  • Aufzug 3: Theodor-Heuss-Ring, Turiner Straße, Rampe Felix-Rexhausen-Platz, Eigelstein, Marzellenstraße, Trankgasse, Am Domhof, Kurt-Hackenberg-Platz, Große Neugasse, Bechergasse, Alter Markt, Marsplatz, Obenmarspforten, Gülichplatz, Quatermarkt, Kleine Sandkaul, Pipinstraße, Neumarkt
  • Gemeinsamer Aufzug ab Neumarkt ab circa 14 Uhr: über Cäcilienstraße, Pipinstraße, Heumarkt, Deutzer Brücke, Siegburger Straße, Herbert-Liebertz-Weg, Deutzer Werft

Der Tenor der Demonstranten kurz vor der Bundestagswahl 2021: Die Aktivistinnen und Aktivisten halten die Klimaziele aller Parteien für zu wenig ehrgeizig, um die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen. Viele Plakate wurden bei der Demo in die Luft gehalten, teilweise wurden die Politiker verbal direkt angegriffen.

Neubauer: Bundestagswahl 2021 ist eine „Jahrhundertwahl”

Die TV-Debatte der Spitzenkandidatinnen und Kandidaten vom Donnerstagabend habe noch einmal gezeigt, „dass die Parteien von 1,5 Grad reden, aber keine von ihnen ein 1,5-Grad-Programm hat”, schrieb Fridays for Future Germany auf Twitter in einem Protestaufruf.

Auch die bekannte FFF-Repräsentantin Luisa Neubauer meldete sich zu Wort. Sie hob trotz der Kritik an den Parteien die Bedeutung der Bundestagswahl für den Klimaschutz hervor. In der nächsten Jahren würden hierfür wichtige „Weichen“ gestellt, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Deswegen gehe es um „eine Jahrhundertwahl“. Neubauer drängte vor allem auf die rasche Abschaltung von Kohlekraftwerken. Bislang sei die Krise nicht hinreichend ernst genommen worden, wobei das Programm der Grünen immerhin „zu den ambitioniertesten“ gehöre. (tw, mit dpa)