Wahl-Beben: AfD siegt überraschend in einem Kölner Veedel.
Blauer FleckKölner Veedel wählt die AfD

Copyright: Alexander Schwaiger
Der Kölner AfD-OB-Kandidat Matthias Büschges bei einem Wahlkampftermin am 9. September 2025 in Porz.
Aktualisiert15.09.2025, 10:14
Köln hat gewählt – und das Ergebnis sorgt für ein Beben! Zwar liegen die Grünen stadtweit klar vorne, doch ein Blick auf die Karte der Veedel offenbart eine faustdicke Überraschung. Insgesamt geht Berivan Aymaz (Grüne) mit 28 Prozent in die Stichwahl ums OB-Amt. Ihr Gegner ist SPD-Mann Torsten Burmester, der 21,3 Prozent holte. Er hat jetzt zwei Wochen Zeit, um den Rückstand aufzuholen.
Geografisch zeigt sich in Köln ein klares Bild: Die Innenstadt wählt grün, während die CDU ihre Hochburgen traditionell im vornehmen Süden und Westen hat. In Stadtteilen wie Hahnwald, Marienburg, Müngersdorf und Lövenich setzten die Wählerinnen und Wähler mehrheitlich auf den Christdemokraten Markus Greitemann. Mit 19,4 Prozent landete er stadtweit aber nur auf dem dritten Platz.
Doch der eigentliche Hammer ist der Erfolg der AfD in einem speziellen Veedel. Deren Kandidat Matthias Büschges holte zwar stadtweit nur 8,5 Prozent, doch in Chorweiler triumphierte er: Mit satten 27,8 Prozent der Stimmen für das OB-Amt gewann der AfD-Politiker dort. Ein Ergebnis, das Chorweiler zum einzigen blauen Fleck auf der Kölner Wahlkarte macht!
Auch bei der Wahl für den Stadtrat ist Chorweiler die einzige blaue Insel in der Domstadt – hier wählten 27,4 Prozent die AfD. Damit verdoppelte die Partei ihren Stimmenanteil in Köln im Vergleich zur letzten Wahl und zieht mit 9,1 Prozent und acht Sitzen in den Rat ein.
Aber Achtung, es wird kompliziert: Die Ergebnisse für den gesamten Stadtbezirk Chorweiler, zu dem noch elf weitere Stadtteile wie Esch/Auweiler, Pesch oder Worringen gehören, sehen ganz anders aus.
Im gesamten Bezirk lag nämlich SPD-Mann Burmester mit 28 Prozent vorn, während AfD-Kandidat Büschges mit 17,2 Prozent nur Dritter wurde. Auch bei der Ratswahl siegte im Bezirk Chorweiler die SPD mit 31,6 Prozent deutlich.
AfD auch in anderem Kölner Veedel stark
Stark war die AfD aber auch in Porz-Finkenberg. Mit 23,6 Prozent landeten die Rechtspopulisten dort nur knapp hinter der SPD (26,4 Prozent) und der CDU (24,2 Prozent). Auch in den Porzer Stadtteilen Urbach, Grengel und Wahnheide knackte die AfD die 20-Prozent-Marke, ohne jedoch zu gewinnen.
Für weitere Farbtupfer auf der ansonsten grünen Wahlkarte sorgten die Linken. Auf der Schäl Sick feierten sie Achtungserfolge: In Kalk und Humboldt/Gremberg gewannen sie bei der Ratswahl. In Humboldt/Gremberg holten sie 23,7 Prozent der Stimmen, in Kalk waren es sogar starke 27,7 Prozent. (red)