Eine klare Ansage im Wahlkampf-Endspurt! Berivan Aymaz, OB-Kandidatin der Grünen, hat am Samstag (7. September 2025) eine rote Linie gezogen, als es um Obdachlosigkeit und die angebliche „Verwahrlosung“ der Stadt geht.
Kölner OB-WahlGrünen-Kandidatin Aymaz mit klarer Ansage

Copyright: Uwe Weiser
Berivan Aymaz, Kandidatin der Partei Bündnis 90/Die Grünen
Aktualisiert08.09.2025, 06:12
„Den Verpackungsmüll einer hippen Burgerbude mit einem obdachlosen Menschen gleichzusetzen, das werde ich nicht zulassen“, rief Aymaz den Menschen auf dem Neptunplatz in Ehrenfeld laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ zu. Eine Ansage gegen die Vermischung verschiedener Probleme.
Beim Wahlkampf-Höhepunkt ihrer Partei feierten die Grünen ein Fest, das Demokratie, Vielfalt und Freiheit zelebrieren sollte. Die Menschen, die am Samstag ihren Weg auf den Neptunplatz fanden, bekamen eine fast dreistündige Mischung aus Konzert und politischen Reden geboten.
In ihrer Rede auf der Bühne machte Aymaz klar: „Köln ist mehr als nur eine Stadt, Köln ist ein Gefühl und eine Heimat von Menschen unterschiedlicher Herkunft.“ Als Oberbürgermeisterin wolle sie für verlässliche Mehrheiten ohne Lobby-Einfluss sorgen und klare Entscheidungen treffen.
Ein zentrales Thema: bezahlbarer Wohnraum. Aymaz will städtische Grundstücke an Genossenschaften und gemeinnützige Träger vergeben, damit dort neue Wohnungen entstehen können. „Mein Köln besteht aus Ideen und Lösungen“, so ihre Botschaft.
Auch beim Klima bleibt sie bei ihrem Kurs: „Ich halte am Ziel fest, Köln bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu machen.“ Das bedeutet: mehr Bäume, mehr Solaranlagen und weniger versiegelte Flächen. Für den Verkehr fordert sie einen verlässlichen Nahverkehr, saubere Haltestellen und bessere Radwege. Einem neuen U-Bahn-Tunnel auf der Ost-Achse erteilt sie eine klare Absage.
Und das Geld? Angesichts der angespannten Haushaltslage räumte die Kandidatin ein, dass die Finanzierung eine Herausforderung sei. Sie setzt aber auf bessere Planung in der Verwaltung und klare Prioritäten. „Wir müssen in das investieren, wovon alle profitieren und nicht nur die mit den besten Kontakten“, sagte Aymaz.
Prominente Unterstützung gab es vom Publizisten und früheren CDU-Politiker Michel Friedman. Er warnte eindringlich: „Wir haben nicht mehr viel Zeit, wir erleben eine Gefährdung der Demokratie durch Antidemokraten.“ Er erlebe Demokraten und Demokratinnen derzeit als weniger leidenschaftlich als die Gegner der Demokratie. Friedmans Appell: „Ich habe keine Angst vor der Vielfalt der Menschen, aber vor ihrer Einfalt.“

Copyright: Uwe Weiser
OB-Kandidatin Berivan Aymaz mit Publizist Michel Friedman auf der Bühne.
Auch Katharina Dröge, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, forderte in ihrer Rede ein klares Signal der Vielfalt und Toleranz aus Köln. Aymaz sei eine Politikerin, die sich in ihrer Laufbahn stets für die Schwächsten eingesetzt habe und „denen eine Stimme gegeben hat, die sonst keine hätten“.
Passend zur Forderung nach Vielfalt war auch das Musikprogramm: Neben Kölschrocker Stephan Brings traten auch die kurdische Band Koma Amed, die ukrainische Sängerin Tamara Lukasheva sowie weitere Musikerinnen und Musiker auf. (red)