Der Streit um die Deutzer Freiheit ist eskaliert. Nachdem am Dienstag eine geplante Straßenbemalung des autofreien Bereichs seitens der Stadt kurzfristig abgesagt wurde, sind in der Nacht zu Mittwoch (19. Juli 2023) zwei Geschäfte beschädigt worden. 

Auf einen Kiosk flogen Steine, einer durchschlug das Schaufenster. Bei einer Bäckerei wurde die Außenwerbung abgerissen. In beiden Fällen stehen die Geschäfte mit Personen der Initiative Deutz in Zusammenhang. Die Initiative kämpft für ein Ende des Verkehrsversuchs.

Deutzer Freiheit: Initiative stoppt Bemalung – Facebookpost irritiert

Am Dienstag hatten es entsprechende Presseberichte darüber gegeben, dass sich die Initiative gegen die Bemalung mit Motiven aus dem Veedel, die am Mittwoch starten sollte, wehrt. Und das erfolgreich. Denn wenig später stoppte die Stadt Köln die Umsetzung vorerst.

Kurz darauf sorgte ein Facebookpost für Wirbel. „Na, wenn das kein Aufruf für die eine oder andere Guerilla-Aktivität ist“, heißt es darin, augenscheinlich mit einem Augenzwinkern. Ob der Aufruf zu ernst genommen wurde? 

Zoff wegen autofreier Deutzer Freiheit: Steine auf Kiosk-Schaufenster

„Ich weiß nicht, ob es tatsächlich Zusammenhänge gibt – aber es ist schon merkwürdig, dass es nach den Presseberichten direkt in der folgenden Nacht zu zwei Sachbeschädigungen kommt“, so ein Mitglied der Initiative. Bei den Steinen, die auf den Kiosk geworfen wurden, handelt es sich offenbar um Schottersteine, die zwischen den Bahngleisen liegen. „Solche Gleise gibt es hier in der Nähe aber nicht. Die müssen die Täter mitgebracht haben.“

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Nach Informationen von EXPRESS.de soll vor einigen Geschäfte, die ebenfalls Teil der Initiative Deutz sind, jetzt abends sogar ein Sicherheitsdienst stehen. 

Deutzer Freiheit: Polizei Kölner ermittelt nach Beschädigung

Nach dem Steinanschlag auf den Kiosk wurde die Polizei eingeschaltet. Sprecher Philipp Hüwe bestätigt den Eingang einer Anzeige. „Wir ermitteln wegen des Verdachts der Sachbeschädigung“, erklärt er. Die Beschädigung der Bäckerei-Werbung wurde bislang nicht angezeigt. 

Der Verkehrsversuch sorgt seit mehr als einem Jahr für Zoff. Viele Fußgängerinnen, Fußgänger sowie Radfahrende begrüßen die autofreie Deutzer Freiheit. Die Umsätze der dortigen Geschäfte sind laut der Initiative Deutz allerdings seitdem eingebrochen. 

Daher wurde seitens der Initiative bereits im Frühjahr Klage gegen den Verkehrsversuch der Stadt Köln eingereicht. Die Entscheidung darüber soll in Kürze fallen.