Zu viele ToteNach Schock-Bilanz 2023: So reagiert die Kölner Polizei – in Kalk geht's los

Ein zerbeultes Fahrrad liegt auf der Fahrbahn, dort stehen auch Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge von Polizei und Rettungsdienst.

Eine Radfahrerin (83) wurde am 23. Juni 2023 auf der Clever/Ecke Riehler Straße von einem Lkw erfasst und starb. 

Viele Tote, viele Verletzte: Als Reaktion auf die traurigen Zahlen der Unfallbilanz 2023 startet die Kölner Polizei jetzt besondere Aktionswochen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Ein Fußgänger (†62) wird beim Überqueren der Siegburger Straße totgerast, eine Radfahrerin (†83) in der Kölner Innenstadt von einem Lkw tödlich erfasst, ein E-Scooter-Fahrer (†44) stirbt bei einem Sturz auf der Brühler Straße. 

Drei tödliche Unfälle von insgesamt 16, welche die Unfallbilanz 2023 der Kölner Polizei ausweist. Die Opfer sind dabei sogenannte „ungeschützte“ Verkehrsteilnehmende. Zu viele! Am Freitag (5. April 2024) kündigte die Polizei daher besondere Aktionswochen an. 

Kölner Polizei in Veedeln für mehr Sicherheit unterwegs

Damit Fußgänger, Fußgängerinnen, E-Scooter- und Fahrradfahrende sicher auf den Straßen Kölns und Leverkusens unterwegs sind, werden Verkehrspolizistinnen und -polizisten mit Netzwerkpartnern ab Montag (8. April) in den Veedeln unterwegs sein.

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Jeweils eine Woche lang werden die Experten und Expertinnen mit und ohne Fahrrad ihr Augenmerk verstärkt auf ein Veedel richten. Los geht es in Kalk, in der Folgewoche dann weiter in Deutz und im Mai in Ehrenfeld.

Aktionswochen in Köln als Reaktion auf gestiegene Unfallzahlen

Die Polizei Köln reagiert damit auf die im Jahr 2023 gestiegene Anzahl an Unfällen mit ungeschützten Verkehrsteilnehmenden.  Darunter, so die Polizei, würden statistisch alle Personen fallen, für die laut Gesetz im Straßenverkehr kein passiver Schutz, zum Beispiel durch das Tragen eines Fahrradhelms, vorgeschrieben ist.

Spurensicherung der Polizei

So markiert die Polizei die Spuren nach einem Unfall

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„Mit Blick auf die Unfallentwicklung bedrückt es mich sehr, dass allein 16 Menschen, die auf dem Rad, zu Fuß oder mit dem E-Scooter unterwegs waren, auf Kölner Straßen im vergangenen Jahr ihr Leben verloren haben“, erklärte Frank Wißbaum, Leiter der Direktion Verkehr.

Und weiter: „Wir wollen mit diesen stark konzentrierten Aktionen aber genau darauf reagieren und das Gefahrenbewusstsein aller nachhaltig schärfen und uns für gegenseitige Rücksichtnahme starkmachen.“

Unfallbilanz 2023 der Kölner Polizei mit vielen Toten und Verletzten

Die Beamtinnen und Beamten würde bei Fehlverhalten und Verstößen ganz genau hinschauen. „Denn das Einhalten und Respektieren von Regeln kann Unfälle reduzieren und damit auch Leben retten“, betonte Wißbaum.

Neben 16 Toten (davon allein 14 Zufußgehende) waren im letzten Jahr auch 3352 Menschen zum Teil schwer verletzt worden: 2231 Radfahrende, 721 Fußgängerinnen beziehungsweise Fußgänger und 400 Nutzende von E-Scootern.