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Traurige VorgeschichteSchild in Köln mit verzweifeltem Hinweis

Am Clarenbachkanal in Köln-Lindenthal hängt ein laminiertes Schild an einem Metallpfal.

Ein Schild am Lindenthaler Clarenbachkanal weist auf die Gefahren durch nicht angeleinte Hunde für die dort lebenden Schwäne hin.

Nach dem Tod eines Schwans durch einen Hundebiss in Köln versucht Weiherpatin Claudia Scherping alles, um vergleichbare Vorfälle künftig zu verhindern.

Die bitterkalten Temperaturen am winterlichen Wochenende in Köln laden nicht gerade zum Verweilen ein, trotzdem bleiben die Leute am Clarenbachkanal immer wieder stehen, blicken geduldig auf die laminierten Schilder.

An mehreren Metallstangen sind die Hinweisblätter angebracht, nach einer traurigen Vorgeschichte ist es ein fast schon verzweifelter Versuch, die richtigen Personen mit einem wichtigen Hinweis zu erreichen: Frauchen und Herrchen, die ihre Hunde in Kölner Grünflächen in der Nähe von Gewässern frei herumlaufen lassen.

Junger Schwan im Stadtwald zu Tode gebissen

Dahinter steckt Claudia Scherping, die sich gemeinsam mit ihrem Ehemann ehrenamtlich als Weiherpatin der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB Köln) um Schwäne kümmert und die Facebook-Seite „Schwäne Köln“ betreibt.

Zu Beginn des Monats sah sie mit eigenen Augen, wie ein junger Schwan von einem tobenden Hund angegriffen und gebissen wurde, trotz anschließender OP starb das Tier an einer Blutvergiftung.

Schon mehrfach bekundete Scherping ihren Wunsch nach einer besseren Beschilderung durch die Stadt, weil sich viele Besitzerinnen und Besitzer von Hunden nicht an die Anleinpflicht halten.

Der Jungschwan war daher bei weitem nicht der erste tödlich verletzte Vogel. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hieß es von der Stadt allerdings, dass ein solcher Schritt nicht geplant sei.

So wurde Scherping selbst aktiv, befestigte in Lindenthal mehrere der Schilder mit Kabelbindern. Darauf appelliert sie: „Bitte habt Respekt vor den vielen Wasservögeln und Wildtieren im Park. Nur gegenseitige Rücksichtnahme ermöglicht ein konfliktfreies Miteinander von Menschen, Hunden und Wildtieren im Park.“

Um allen die Konsequenzen vor Augen zu führen, ist auf dem Schild auch ein Foto des schwer am Bauch verletzten Jungschwans zu sehen. Die interessierten Blicke vieler Spaziergängerinnen und Spaziergänger am Clarenbachkanal lassen hoffen, dass Scherpings Hinweis Wirkung zeigt.