Der Vorstellabend der Kajuja hat den ersten Rednern, Bands und Tanzgruppen die Chance gegeben, ihr Können zu präsentieren. Erneut wird ein Dilemma wieder deutlich.
Vorstellabend für neue SessionKajuja-Abend macht Dilemma deutlich

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Djavid Sediqi räumte 2024 bereits bei der Kajuja ab. Sein Auftritt am Samstagabend (27. September 2025) zeigte, dass er bereit für die großen Bühnen ist.
Aktualisiert
Der Elfte im Elften rückt immer näher und so langsam beschäftigt Köln die Frage: Was erwartet die Jecken in der neuen Session? Um welche Themen wird es sich in den Sitzungssälen drehen? Gibt es neue Gesichter auf der Bühne?
Traditionell eröffnete die Kajuja den Reigen der Kölner Vorstellabende. Im Theater am Tanzbrunnen gab es am Samstagabend (27. September 2025) erste vielversprechende Einblicke. Wie in den Jahren zuvor dominierten die Musikgruppen das Programm.
Vorstellabend der Kajuja gab einen Vorgeschmack auf die Session
Während Köln noch ein wenig auf die fünfte Jahreszeit warten muss, schnupperte das Kajuja-Publikum bereits Sitzungsfeeling. Mit gutem Sound und Performance holten Scharmöör („Die Letzte“), Bel Air („Glanz und Gloria“), Aluis („Laut un Scheef“) und ganz besonders King Loui („Konfetti in der Hand“) das Publikum von den Stühlen.
Sie alle machten deutlich, dass sie den etablierten Kölner Top-Gruppen in Sachen Professionalität in nichts nachstehen. Den Nerv des Kajuja-Publikums trafen sie auf jeden Fall und wurden mit verdienten Zugabe-Rufen belohnt. Dazu zählte auch der Auftritt von Lupo, die in der kommenden Session ihr 15-jähriges Bestehen feiern.
Die Kajuja präsentierte gleich vier vielversprechende Nachwuchs-Formationen. Während Stadtjeföhl mit Sängerin Romy Helmich mit guter Stimme und gefühlvollen kölschen Songs punktete, machte der Männerchor seinem Namen „Laut aber schief“ alle Ehre. Die Stimmung der rund 100 Herren übertrug sich sofort auf das Publikum.
Die elfköpfige energiegeladene Nachwuchsband Brassgazz des Kardinal-Frings-Gymnasiums in Bonn-Beul (hier wurden auch Querbeat, Druckluft und Knallblech gegründet) hat sich zur Aufgabe gemacht, jeden Hit brass-tauglich zu machen. Mit ihrem jugendlichen Sound dürften ihnen die kölschen Bühnen offen stehen.

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Die Band Favorit besteht aus Dennis Wurm, David Kaska und Sänger Fabian Pezl (v.l.).
Als vielversprechend präsentierte sich die Band Favorit („Aanjekumme“). Die Band um Sänger Fabian Pezl vereint modernen Sound mit gefühlvollem Heimatjeföhl. Dabei legt die Gruppe viel Wert auf korrekte kölsche Sprache und will keinen Party-Schlager machen. Man darf gespannt sein, ob ihre Songs aus dem Herzen der Kölner Südstadt für frischen Wind in der Karnevalsszene sorgen werden.
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Top motiviert und mit begeisterten Leistungen präsentierten sich die Tanzgruppen (Strunde Pänz, Rheinmatrosen Minis, Rheinmatrosen und Echte Fründe). Ob groß oder klein, sie alle zeigten, wo das ehrenamtliche Herz des Karnevals schlägt. Stehende Ovationen waren der Lohn dafür.

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Auf den Spuren von Querbeat, Druckluft oder Knallblech: die elfköpfige energiegeladene Nachwuchsband Brassgazz des Kardinal-Frings-Gymnasiums in Bonn-Beul.
Wie auch in den letzten Jahren stockt es erneut beim Nachwuchs für die Bütt. Dafür zeigte Djavid, der im Vorjahr bei der Kajuja sein Debüt gefeiert hat, dass er auf dem besten Weg auf die großen Karnevalsbühnen ist. Als selbsternannter Ex-Flüchtling legt er tief den Finger in die Karnevals-Wunde.
„Wat sucht der den hier im Karneval? Der soll dahin, wo er herkommt. Leute, da wo ich herkomme, herrscht Krieg, Korruption und Menschenhandel – ich komme von hinter der Bühne.“

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Frank Friederichs war mit seiner Type „Ne Spätzünder“ einer der zwei Redner.
Mit scharfem Witz und Sarkasmus nimmt er sich selbst oder Kölner Brennpunkte wie Kalk („Da sprechen die Ausländer einfach kein Deutsch“) sowie seine Mutter, die gern deutsche Redewendungen zum Besten gibt („Reib dich am Riemen und komm endlich“) aufs Korn.
Als zweiter Redner des Abends präsentierte sich Frank Friederichs in der Type des „Spätzünders“. Ansonsten herrschte Flaute in der Bütt. Weitere Talente sind einfach nicht in Sicht.
Während die Akteure auf der Bühne also schon mal Lust auf die neue Session machten, ist bei Kajuja-Moderator Jens Esser noch Luft nach oben.