Das Revival von Linus Talentprobe nach achtjähriger Pause war ein voller Erfolg. 8000 Fans feierten im Tanzbrunnen. Siegerin Bianca hat nun große Pläne. Der Moderator sprach über die Zukunft des Events.
Linus TalentprobeFans mit klarer Forderung – Moderator zögert
Aktualisiert
Was für ein Comeback, was für eine Energie! Die Rückkehr von Linus Talentprobe wurde ein voller Erfolg. Über 8000 Menschen feierten am Freitagabend (26. September 2025) im Tanzbrunnen das Original – die Mutter aller Castingshows.
Nach achtjähriger Auszeit erlebte das Kult-Event noch einmal ein Revival. Und alles fühlte sich an wie beim Abschied 2017. Moderator Linus heizte die Menge ein. Die zehn Talente sangen – unterstützt von der Talentproben-Band – mal mehr und mal weniger hörenswert die 20 Titel.
Linus Talentprobe im Tanzbrunnen: 8000 Fans feierten das Revival
Die „Eurobienen“ tanzten ohne Pause, Nicki verteilte als Köbine Kölsch, Maoams flogen durch die Luft, Linus riss Witze über Düsseldorf. Das Publikum reckte grüne und rote Karten, es gab laute Buh-Rufe und phasenweise drehten alle dem Talent demonstrativ den Rücken zu.
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Natürlich sorgten einige Teilnehmende durch ihre nicht wirklich vorhandene Sangeskunst für Gelächter. Aber einige rissen die Menschen im Tanzbrunnen wirklich mit.
Tim Morand sang sich mit „Highway to Hell“ auf Rang drei. Auch Susanne Bilic überzeugte mit rockiger Stimme. Für „Black Velvet“ und „Born to be wild“ gab es Platz zwei.
Den größten Jubel und die meisten „Top“-Karten sicherte sich aber Bianca Rosa Klever. Die 48-Jährige aus Remscheid haute „Heavy Cross“ und „I’m so excited“ mit voller Energie raus. Als sie zur Siegerin gekürt wurde, kämpfte sie mit den Tränen. „Ich habe nicht ans Gewinnen gedacht, wollte nur den Moment genießen“, sagte sie danach zu EXPRESS.de.

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Eine Siegerin mit viel Power. Bianca Rosa Klever sicherte sich bei der Talentprobe das Preisgeld von 1111 Euro.
„Das Gefühl, vor so vielen Menschen auf der Bühne zu stehen, ist unbeschreiblich. Da habe ich wieder gemerkt, wo ich hingehöre.“ Die Power-Frau schaffte bereits 2008 den Sieg bei der Talentprobe.
Damals legte sie beim Song „Because the night“ von Patti Smith einen gekonnten Spagat hin. „Im EXPRESS lautete danach die Überschrift ‚Biancas Spagat haut Linus um – auch Bohlen mag sie‘“, erinnerte sich die Siegerin. Am DSDS-Casting hat sie nämlich auch mal teilgenommen.

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2008 legte Bianca Rosa Klever bei ihrem Auftritt einen Spagat hin. Auch damals sicherte sich die Powerfrau den Sieg bei der Talentprobe.
Beim Netflix-Karaoke-Wettbewerb „Sing On! Germany“ mit Palina Rojinski war Bianca ebenfalls dabei, für Giorgio Armani und Ornella Muti durfte die Halb-Italienerin auch schon singen. „Ich mache freiberuflich Musik, habe lange meine Stimme trainiert, Tanztraining genommen“, verriet sie.
Aber einen Traum hat sie noch: einen Hit über ihr heißgeliebtes Köln. „Ich habe den Song ‚Kölle, du bist so schön‘ geschrieben.“ Die Prämie von 1111 Euro will sie nun für eine professionelle Studioproduktion nutzen. „Meine Schwester, mein Sohn – alle leben in Köln. Im Karneval habe ich hier oft Räder geschlagen. Ich hoffe, dass mein Lied eines Tages irgendwo im Karneval zu hören ist“.

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Susanne Bilic überzeugte ebenfalls mit rockigen Tönen. Sie landete am Ende auf Rang zwei.
Von Moderator Linus gab es zu Recht Lob. „Sie hat durch ihre unfassbare Power überzeugt. Die Bühnenerfahrung hilft ihr. Sie weiß, was sie macht.“ Die drei Erstplatzierten seien auch in seinen Augen in Sachen Performance und Stimme die besten gewesen.
Doch in erster Linie gehe es bei der Talentprobe um das Gefühl und die Stimmung. „Mein Eindruck war, dass alle 8000 Gäste den Wunsch hatten, den Abend zu genießen und zu feiern. Ich glaube, sie haben den Abend genossen. Alles in allem bin ich sehr glücklich.“ Der Wunsch der Menschen, in einer digitalen Welt, eine analoge Party zu feiern, sei erfüllt worden.

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Tim Morand wurde ebenfalls vom Publikum gefeiert. Der Lohn für den guten Auftritt: Platz Drei.
Nach dem umjubelten Revival wurden zahlreiche Stimmen laut, die Talentprobe solle doch nun wieder jährlich stattfinden. Doch so schnell will Linus nicht sein Ja-Wort geben.

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Andrea Fargnoli ist auch in der Vergangenheit häufig bei Linus Talentprobe dabei gewesen. Er versuchte sich an „Du bes die Stadt“ und „1001 Nacht“.
„Ich heiße nicht Howard Carpendale. Jetzt habe ich zum zweiten Mal gesagt, dass es das war. Wenn man dann immer wieder noch eine Show dranhängt, verliert man irgendwann die Glaubwürdigkeit. Ich will erst mal alles sacken lassen und den Abend verdauen“, sagte er zu EXPRESS.de.
Der Entertainer warnt vor vorschnellen Entscheidungen. „Diese Euphorie war erst mal einzigartig. Das Gefühl, die Power und die Empathie, die zwischen Bühne und Publikum hin- und herging, die ist schon besonders. Das sollte man nicht immer heraufbeschwören.“ Doch nach dem letzten Backstage-Kölsch grinste er zufrieden: „Lasst uns mal abwarten, wie es weitergeht“.