Tennis-Fans blicken nach Paris, wo die French Open laufen. Die 124. Auflage des prestigeträchtigsten Sandplatzturniers der Welt ist auch für Alexander Zverev etwas ganz Besonderes.
French OpenZverev extremen Beschimpfungen ausgesetzt: „Wir bekommen viel Hass ab“
Alexander Zverev (28) träumt von einem Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Viermal in Folge stand er bei den French Open im Halbfinale, im Vorjahr sogar im Endspiel, das er allerdings in fünf Sätzen gegen Carlos Alcaraz verlor. Nun nimmt er einen erneuten Anlauf, doch die Vorzeichen sind nach dem bislang sehr holprigen Sandplatzjahr 2025 nicht die besten.
Auch Abseits des Platzes ist Zverev angeschlagen, wie er jetzt durchblicken ließ. Der 28-Jährige wird mit Hass in den Sozialen Medien überschüttet.
„Für uns Tennisspieler sind die Beschimpfungen extrem“
Über zwei Millionen Menschen folgen Alexander Zverev in den Sozialen Netzwerken, und der deutsche Tennisstar bedient seine Fans. Auf dem Trainingsplatz und hinter den Kulissen sorgt ein Angestellter für Content. Zverev weiß: „Heutzutage ist Social Media wichtiger als alles andere.“ Doch er kennt auch die Schattenseiten von Instagram und Co.
„Wir bekommen viel Hass ab“, sagte der 28-Jährige: „Für uns Tennisspieler sind die Beschimpfungen, denen wir täglich online und in den Sozialen Medien ausgesetzt sind, extrem.“ Das Ausmaß bekomme die Öffentlichkeit dabei nicht einmal mit, „weil vieles über versteckte Nachrichten, Direktnachrichten und dergleichen passiert“.
Als Beispiel führte Zverev seine Niederlage bei seinem Heimturnier am Hamburger Rothenbaum am Mittwoch an. Bereits im Achtelfinale war er ausgeschieden, geschwächt von einem Mageninfekt.
„Hätte ich abgesagt, hätte man mir vieles vorgeworfen“, sagte Zverev: „Mir wäre wahrscheinlich unterstellt worden, dass ich nur das Geld nehme und nach einem Match schon wieder abhaue. Dass ich das Turnier nicht ernst nehme und so weiter. Aber das ist nicht wahr, ich habe verloren, weil ich krank war.“
Jetzt werde ihm vorgeworfen, dass er „in dieser Verfassung“ überhaupt angetreten sei und „Ausreden“ erfinde. „Tennis hat eine große Kultur von Schuldzuweisungen unter den Fans und auch in den Sozialen Medien“, sagte Zverev und wies auf die psychische Gesundheit der Spieler hin. „Ich denke, mental ist es ein sehr schwieriger Sport für uns.“
Zverev bestreitet seine Erstrundenpartie in Roland Garros gegen den US-Teenager Learner Tien am Dienstag (27. Mai 2025). Trotz seiner holprigen Vorbereitung mit einigen Niederlagen und der Krankheit in Hamburg glaubt er fest an die Chance auf seinen ersten Grand-Slam-Titel. (sid/susa)