„Fühle mich ziemlich allein im Leben“Alarmierende Zverev-Aussagen – wo war Freundin Sophia?

Alexander Zverev scheitert in Wimbledon in der ersten Runde. Seine Freundin sieht die Niederlage nicht live vor Ort. Nach dem Match offenbart der Tennis-Star mentale Probleme.

von Antje Rehse  (are)

Alexander Zverev (28) am Tiefpunkt: Zum ersten Mal seit sechs Jahren scheitert der deutsche Tennis-Star bei einem Grand-Slam-Turnier schon in der ersten Runde.

2019 verlor Zverev in Wimbledon gegen den Tschechen Jiri Vesely (31). Nun traf es ihn erneut auf dem heiligen Rasen, völlig überraschend unterlag der Weltranglisten-Dritte dem Franzosen Arthur Rinderknech (29).

Zverev: „Muss verstehen, welche Menschen mir Freude bringen“

Nach dem Fünfsatz-Match gegen den in der Weltrangliste knapp 70 Plätze hinter ihm platzierten Franzosen gab Zverev ungewöhnlich tiefe Einblicke in sein Seelenleben. „Ich fühle mich im Moment im Allgemeinen ziemlich allein im Leben“, sagte der niedergeschlagene Hamburger mit leiser Stimme: „Und das ist kein schönes Gefühl.“

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Tennis, versicherte Zverev am Dienstagabend wiederholt, sei gerade nicht das Problem. „Im Moment ist es schwierig, außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden“, sagte Zverev.

Die Person, die ihn am glücklichsten mache im Leben, sei seine Tochter Mayla, sagte Zverev. „Aber sie ist vier. Normalerweise muss es andersrum sein, ich muss ihr Energie geben, ich muss sie glücklich machen und nicht andersrum. Das kann es nicht sein.“

Dann offenbarte Zverev: „Ich muss mich selbst wiederfinden und verstehen, welche Menschen mir Freude bringen und was mir Spaß macht und was mich motiviert.“ Im Moment habe er keine Antworten.

Sophia Thomalla sitzt bei einem Spiel ihres Freundes Alexander Zverev in der Box.

Sophia Thomalla unterstützt ihren Freund Alexander Zverev regelmäßig bei Turnieren, bei seiner Wimbledon-Blamage war sie aber nicht dabei.

Der eigene Partner fühlt sich ziemlich allein im Leben – wie Freundin Sophia Thomalla wohl über diese Aussagen denkt? Die Moderatorin fehlte am Dienstag in London, saß nicht wie zuletzt beim ATP-Turnier in Halle in Zverevs Player's Box.

Das ist allerdings nicht unüblich: Thomalla hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sie wegen ihrer eigenen Karriere ihren Freund nicht ständig zu Turnieren begleiten kann. Laut „Bild“ war sie wegen Werbedrehs in Deutschland geblieben. Zverevs Pressekonferenz dürfte ihr aber nicht entgangen sein. Ist sie eine der Menschen, die Zverevs Freude zurückbringen können?

Bei Zverevs Bruder und Manager Mischa sorgte der Seelenstriptease für Erstaunen. Er sah einige dieser Aussagen als Experte von Prime Video am späten Abend zum ersten Mal. „Da hat sich nichts Großartiges angedeutet, viele Sachen erfahre ich auch von euch“, sagte der frühere Profi.

Sie hätten sich bereits nach dem Match unterhalten, berichtete Mischa Zverev. „Wir haben über verschiedene Sachen gesprochen, auch über positive, auch über das Match. Wir haben über Dinge gesprochen, die Spaß machen und die wir in den nächsten Wochen machen können. Aber das schien alles positiv zu sein.“ Er nehme die Aussagen seines Bruders ernst, betonte der 38-Jährige. „Ich versuche zuzuhören, und dann, wenn ich kann, zu helfen.“

Nach der für Zverev nun beendeten Rasensaison war ein gemeinsamer Urlaub mit Sophia Thomalla geplant. Wie er die kommenden Tage verbringt, wisse er noch nicht, sagte Zverev – und kündigte eine vierwöchige Tennispause an. Der Tennis-Star, der noch immer auf seinen ersten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier wartet, fühlt sich nach eigenen Angaben leer.

„Es ist ein Gefühl, dass du ins Bett gehst und du nicht wirklich für den nächsten Tag motiviert bist“, so der 28-Jährige. „Du fühlst dich nicht danach, aufzuwachen und zur Arbeit zu gehen. Ich denke, jeder hat dieses Gefühl, es ist egal, welchen Job du hast. Als Athlet beeinflusst das sehr deine Leistung.“

Zverev spielt mit dem Gedanken einer Therapie. „Ja, vielleicht. Vielleicht werde ich das zum ersten Mal in meinem Leben brauchen.“ (mit sid/dpa)