Er störte ihn immer wiederZverev verspottet Zuschauer: „Bye Bye“

Alexander Zverev steht im Halbfinale von Toronto. Zum Ende des Matches gegen Alexei Popyrin wurde der Deutsche massiv gestört – und „rächte“ sich auf seine Weise.

Tennisstar Alexander Zverev hat sich auch von einem störenden Fan nicht aus der Ruhe bringen lassen und das Halbfinale des ATP-Masters in Toronto erreicht.

Die deutsche Nummer eins gewann im Viertelfinale gegen Alexei Popyrin 6:7 (8:10), 6:4, 6:3 und entschied damit auch ihr viertes Duell mit dem Australier für sich. Um das Finalticket spielt der Hamburger gegen den Russen Karen Chatschanow.

Störenfried von der Security aus dem Stadion gebracht

„Nach dem Verlust des ersten Satzes musste ich mir selbst sagen, dass wir beide gut spielen“, sagte Zverev, der in Kanada den achten Masters-Triumph seiner Karriere feiern könnte: „Ich hatte das Gefühl, dass ich meine Chancen bekommen würde, wenn ich weiter gut spiele – und das habe ich auch. Über den zweiten und dritten Satz kann ich mich nicht beschweren.“

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Zverevs letztes Aufschlagspiel im dritten Satz wurde dabei immer wieder durch die Rufe eines Fans unterbrochen. Die Sicherheitskräfte schritten ein und begleiteten den Zuschauer von der Tribüne.

Genugtuung für Zverev: Im Anschluss verwandelte der Tokio-Olympiasieger nach 2:42 Stunden seinen ersten Matchball zum Sieg – und winkte spöttisch in Richtung des Platzes, auf dem der Störenfried kurz zuvor noch gesessen hatte. Von seinen Lippen war ein deutliches „Bye Bye“ abzulesen.

Der in Abwesenheit von Jannik Sinner und Carlos Alcaraz an Position eins gesetzte Zverev hatte in der ersten Runde ein Freilos erhalten. Anschließend waren ihm Erfolge gegen den Australier Adam Walton, den Italiener Matteo Arnaldi, gegen den er seinen 500. Sieg auf der ATP-Tour feierte, und im Achtelfinale schließlich gegen Angstgegner Francisco Cerúndolo aus Argentinien gelungen.  

Durch den Sieg gegen Popyrin erreichte Zverev nun sein 75. Tour-Halbfinale, von den derzeit aktiven Spielern hat neben dem 28-Jährigen nur Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic diese Marke erreicht.

Nach seinem Erstrundenaus in Wimbledon hatte Zverev von mentalen Problemen berichtet und im Juli eine Turnierpause eingelegt. Mittlerweile sei er aber „frischer im Kopf. Vielleicht spiele ich nicht mein bestes Tennis in Kanada oder in Cincinnati – aber wenn die US Open starten, werde ich wieder ein Titelanwärter sein“, hatte Zverev vor wenigen Tagen im Podcast „Nothing Major Show“ gesagt.

Sein Turnier-Comeback beim Kanada-Masters dient als Vorbereitung auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres in New York (ab 24. August). 2017 hatte er den Titel in Toronto geholt, im Finale schlug er Tennis-Legende Roger Federer. (sid)