Frühes Australien-AusVolle Breitseite von Boris Becker gegen Alexander Zverev

Das Achtelfinal-Aus bei den Australian Open war für Alexander Zverev nur schwer zu verdauen. Der deutsche Tennis-Star ärgerte sich selbst über den Auftritt, anschließend gab es harte Kritik von Boris Becker.

Schon während des ersten Major-Turniers des Jahres 2022 ist klar: Alexander Zverev (24) muss weiter auf seinen ersten Titel bei einer der vier Prestige-Veranstaltungen im Tennis warten.

Nach der enttäuschenden Dreisatz-Niederlage gegen den Kanadier Denis Shapovalov (22) bei den Australian Open war Zverev am Sonntag (23. Januar 2022) zunächst selbst frustriert, sorgte dann aber auch für Unverständnis bei Tennis-Legende Boris Becker (54). Der kritisierte den Olympiasieger nach dem Achtelfinal-Aus bei Eurosport scharf, sprach ihm sogar den Kampfgeist ab. Becker stellte klar: „Es ist eine herbe Klatsche.“

Boris Becker kritisiert Auftritt von Alexander Zverev

Gleich nach dem Aus hatte Alexander Zverev mit sich selbst gehadert, von einer „Scheiß-Woche“ gesprochen. Eine Erklärung für den ernüchternden Auftritt hatte er direkt nach dem Spiel nicht parat, versprach aber: „Es gibt keine Ausreden. Es gibt gar nichts. Ich muss es selber auf meinen eigenen Hut nehmen.“

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So sah es auch TV-Experte Becker, der sich die Niederlage gegen den an Position 14 gesetzten Shapovalov nicht erklären konnte: „Ich habe Zverev sehr lange nicht mehr so passiv gesehen. Man kann verlieren und schlecht spielen, aber man kann sich immer anstrengen und die Seele auf dem Platz lassen. Das haben wir heute vermisst.“

Besonders bitter: Im Viertelfinale hätte das Giganten-Duell gegen die spanische Tennis-Ikone Rafael Nadal (35) gewinkt. Der Gewinner der Australian Open von 2009, der eine Vielzahl seiner Erfolge vor allem auf Asche gefeiert hatte, bekommt es jetzt stattdessen mit Shapovalov zu tun.

Alexander Zverev: Schwacher Jahresbeginn nach Traum-Saison

Für Boris Becker war Zverevs Einzug unter die besten 16 des Turniers letztlich deutlich zu wenig, er forderte eine offene Analyse des Hamburgers: „Er muss überlegen, was da passiert ist. Er strotzte vorher vor Selbstvertrauen, aber irgendetwas ist in diesen Wochen von Australien passiert. Das Achtelfinale ist zu wenig für einen Spitzenspieler wie Zverev.“

Immerhin hatte Deutschlands Sportler des Jahres zum Jahresausklang noch die ATP-Finals gewonnen und damit sein bisher beste Karriere-Jahr nach dem Olympiasieg von Tokio gekrönt. 2022 beginnt nach der andauernden Zverev-Party jetzt allerdings mit Katerstimmung. (bc)