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„Das war es wert“Hürden-„Sprinterin“ gnadenlos abgehängt – warum sie trotzdem gefeiert wird

Jolien Boumkwo steigt über die Hürden.

Jolien Boumkwo steigt am 24. Juni bei den Europaspielen über die Hürden.

So langsam ist bei einem professionellen Leichtathletik-Event wohl noch niemand über die Hürden „gesprintet“: Die Belgierin Jolien Boumkwo sorgte bei der Team-EM für die kurioseste Szene des Wochenendes.

Rekorde sind nichts Neues für Jolien Boumkwo (29). In Belgien hält sie diese im Kugelstoßen, draußen wie drinnen, seit vielen Jahren. Am Samstag (24. Juni 2023) kam ganz unverhofft ein weiterer hinzu: Noch nie hat jemand ein Rennen über 100 m Hürden so ausgiebig genossen wie Boumkwo – genau 32,81 Sekunden lang.

„Anders als beim Kugelstoßen hatte ich diesmal wirklich das Gefühl, dass mir jeder zuschaut“, sagte die Belgiern grinsend, nachdem sie mit ihrem spontanen Ausflug vom Ring zum Hindernissprint bei der Team-EM im polnischen Chorzow für den unverhofften Stimmungs-Höhepunkt im gähnend leeren Riesenrund des Slaski-Stadions gesorgt hatte.

Kugelstoßerin springt für verletzte Hürden-Sprinterin ein

Eigentlich hatte Boumkwo ihren Job bei den Titelkämpfen bereits erledigt: Am Freitag (23. Juni) war sie im Kugel-Wettbewerb Siebte unter 16 Starterinnen geworden. Danach wollte Boumkwo dem belgischen Team moralisch im Kampf gegen den Abstieg aus der Topliga beistehen. Und daraus wurde der bemerkenswerteste Tag in Boumkwos Karriere.

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Weil die für den Start über 100 m Hürden vorgesehene Anne Zagre (33) verletzt ausfiel, drohte Belgien in dieser Disziplin eine Nullpunktrunde. Weil adäquater Ersatz nicht zur Verfügung stand, der letzte Platz aber immerhin noch einen Zähler einbringen würde, hieß es von Trainerseite plötzlich: „Wie wäre es denn mit Dir, Jolien?"

Ein Twitter-Video des kuriosen Laufes sehen Sie hier:

Und Jolien sagte sofort zu: „Mir hat die Idee gefallen. Ich versuche ohnehin, mich als Sportlerin nicht zu ernst zu nehmen“, sagte sie. Und weil Boumkwo zur Verbesserung ihrer Beweglichkeit regelmäßig Hürdenläufe ins Training einbaut und in der Frühphase ihrer Karriere gar Wettkämpfe im Sprint bestritt, „bestand für mich kein Risiko, wenn ich es gelassen angehen würde“.

Und so ging sie es an, trabte entspannt los und hinter den halb so großen Konkurrentinnen her, stieg behutsam über jede der zehn Hürden, kam 20 Sekunden nach Siegerin Teresa Errandonea (28) aus Spanien ins Ziel.

Der eine Punkt war Belgien sicher. Und weil die Schweizer EM-Dritte Ditaji Kabunji (21) disqualifiziert wurde, kam noch ein zweiter hinzu. „Das war es wert“, sagte Boumkwo. (sid)