Sechs Disziplinen betroffenNächster Russland-Eklat im Sport: „Uns erwartet ein höllischer Skandal“

Die Russland-Fahne wird bei der Eröffnungsfeier von Olympia 2016 in Rio de Janeiro ins Stadion getragen.

Die Russland-Fahne bei der Eröffnungsfeier von Olympia 2016 in Rio de Janeiro. Aktuell ist das Land bei vielen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.

Bei den Panarabischen Spielen gibt es Wirbel um mehrere Teilnehmerinnen aus Russland. Sie tauchen angeblich unter falschem Namen als Syrerinnen in den Startlisten auf.

Doping, Betrug, Manipulation – etliche Skandale haben in den vergangenen Jahren das Geschehen im russischen Sport getrübt – doch voll ist das Maß damit offenbar noch nicht.

Dem seit Kriegsbeginn in der Ukraine in vielen internationalen Sportveranstaltungen ausgeschlossen russischen Sport droht aktuell neues Ungemach – bei den Panarabischen Spielen, an denen Russland alleine aus geografischen Gründen gar nicht teilnehmen darf.

Panarabische Spiele: Skandal um russische Sportlerinnen

Bei den Wettbewerben in Algerien sollen mehrere russische Sportlerinnen unter falschem Namen als Teil der syrischen Mannschaft gelistet worden sein.

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Der russische Journalist Sergej Lissin nannte am Mittwoch (5. Juli 2023) auf Telegram sieben Sportlerinnen aus diversen Disziplinen, die als Teil des syrischen Teams bei dem internationalen Sport-Event auftreten sollen. „Uns erwartet ein höllischer Skandal“, schrieb Lissin.

Bei den Athletinnen handelt es sich demnach um zwei Radsportlerinnen, eine Judoka, eine Turnerin, eine Badmintonspielerin, eine Leichtathletin und eine Schwimmerin. Bei zwei Sportlerinnen wurden zudem die Geburtsdaten geändert, um sie jünger zu machen.

Inzwischen reagierten das russische Sportministerium und einige nationale Sportverbände. Laut dem Ministerium sind zwei der Sportlerinnen offiziell bei den zuständigen internationalen Verbänden registrierte Vertreter des syrischen Teams und gehören aktuell nicht den russischen Nationalmannschaften an.

Russische Sport-Verbände dürfen auf Rückkehr hoffen

Bei den restlichen fünf entspräche die Information auf der Seite der Panarabischen Spiele nicht der Wirklichkeit, wie das Ministerium in russischen Sportmedien am Mittwochabend angab. Die nationalen Verbände von Leichtathletik und Radsport kündigten nach Angaben von Medien an, sich mit dem Fall zu befassen.

Die Organisatoren der Panarabischen Spiele reagierten zunächst nicht auf die Berichte. Das internationale Multisport-Event der arabischen Welt findet noch bis zum 15. Juli in Algerien statt. 22 Nationen treten dabei in 22 Sportarten gegeneinander an. Frauen nehmen an den Spielen seit 1985 teil.

Bei internationalen Wettbewerben dürfen russische Sport-Verbände künftig aber wieder auf eine Eingliederung hoffen: Das Internationale Olympische Komitee hatte im März den Weg für die Wiederzulassung von Vertreterinnen und Vertretern aus Russland und Belarus unter Bedingungen frei gemacht. (dpa/bc)