Von Corona-Pause profitiertVertrags-Hammer! Hürther Gorilla Greipel (37) verlängert

Greipel

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Vorigen Sommer war Andre Greipel (37, Hürth) gefrustet. Der Sprinter, der bei der Tour de France insgesamt schon elf Etappen gewonnen hat, fühlte sich beim französischen Team Arcea Samsic so gar nicht wohl.

Schnell machten Gerüchte die Runde, dass Greipel die Radsport-Karriere ausklingen lassen will. Dieses Jahr sollte also eigentlich sein letztes sein. Doch dann stürzte Greipel nach seinem Wechsel zu Israel Start Up Nation im Frühjahr schwer, eine komplizierte Schulterverletzung setzte ihn wochenlang außer Gefecht. War's das für den Top-Sprinter, der aufgrund seines Stils und seiner außergewöhnlichen Muskulatur den Spitznamen Gorilla verpasst bekam?

Andre Greipel: Nach dem schweren Sturz wendete sich alles zum Guten

Nein, denn plötzlich wendet sich für Greipel alles zum Guten. Er ist einer der wenigen, der von der Corona-Pandemie wenigstens persönlich ein wenig profitieren konnte, wenn man das so sagen darf. Denn als alle Rennen abgesagt wurden, hatte er Zeit, in Form zu kommen. Er verpasste keinen Start und arbeitete hart. Nun ist er für sein Team bei der anstehenden Tour de France wohl gesetzt. Ab 29. August jagt er wieder dem Ziel Etappensieg hinterher.

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Und hängt gleich noch zwei weitere Jahre dran. Mit dann 39 Jahren wäre Greipel der Älteste im Peloton.

Er verkündet auf Instagram: „Ich freue mich sehr, dass mein Team und ich die Zusammenarbeit bis 2022 verlängert haben.  Als mir das Team diese Möglichkeit angeboten hat, habe ich umgehend mit meiner Familie gesprochen und zugesagt. Natürlich war ich sehr erfreut darüber, dass die Teamleitung soviel Vertrauen in mich zeigt."

Rick Zabel traut Andre Greipel weitere Etappensiege bei der Tour de France zu

Greipel hat in den letzten Wochen wirklich hart an seiner Form gearbeitet und zeigt bei allen Tests offenbar Spitzenwerte.

Auch sein Kölner Trainingspartner und Freund Rick Zabel (26) traut ihm noch einige Siege zu: „Er wird wieder ganz vorne landen, da bin ich mir sicher. Und wenn einmal der Knoten platzt, ist ganz viel möglich bei Andre."

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Greipel selber hat in der Rennpause den Spaß am Radfahren wiedergefunden: „Die Atmosphäre im Team ist einfach großartig. Daher war es für mich eine einfache Entscheidung, das Angebot anzunehmen."