Sie ist eine der ausdauerndsten und schnellsten Läuferinnen auf diesem Planeten: Konstanze Klosterhalfen (26, Bayer Leverkusen). In den nächsten Tagen will das die gebürtige Bonnerin auch wieder bei der Leichtathletik-Hallen-Europameisterschaft in Istanbul unter Beweis stellen.

Am Donnerstag (2. März 2023) startet Klosterhalfen um 20.30 Uhr im Vorlauf über 3000 Meter, einen Tag später findet dann das Finale statt (20.18 Uhr). Ob sie Gold gewinnen kann?

Konstanze Klosterhalfen startet bei Hallen-EM in Istanbul

Sie reist als schnellste Europäerin zu den Titelkämpfen. An ihrem 26. Geburtstag, dem 18. Februar, wurde sie deutsche Hallenmeisterin in der europäischen Jahresbestleistung von 8:34,89 Minuten. Zuvor war sie vier Wochen im Trainingslager in Kenia.

Ende Februar postete sie auf ihrem Instagram-Kanal (114.000 Followerinnen und Follower) ein Video vom Lauftraining in Afrika. Einige Fans machen sich beim Anblick von Klosterhalfen allerdings größte Sorgen: „Bist du gesund? Isst du gut?“, fragt ein Fan. Ein anderer antwortet: „Das glaube ich nicht.“ Sehen Sie das Lauf-Video von Konstanze Klosterhalfen hier auf Instagram:

Ein User stellt fest: „Zu dünn. Nur Knochen.“ Oder: „Vielleicht sollte man etwas essen?!“ Ein Follower vermutet: „Man muss sich wohl entscheiden, ob man sich wohlfühlt in seiner Haut oder Champion wird?“

Erst vor wenigen Tagen hatten zwei Sportlerinnen über ihr Essverhalten während der Karriere berichtet. Ex-Biathlon-Weltmeisterin Miriam Neureuther (32) und die ehemalige Weltklasse-Turnerin Kim Bui (34) wollen in einer Doku über Essstörungen aufklären.

„Der Sport war mein Leben. Für ihn habe ich alles getan, auch Gewicht verloren“, sagte die Ehefrau von Ex-Ski-Star Felix Neureuther (38). In der Dokumentation „Hungern für Gold“, die ab 27. Februar in der ARD Mediathek und am 5. März im Ersten sowie am 8. März im BR zu sehen ist, sprachen Bui und Neureuther über das Tabuthema.

Bui litt sogar seit ihrem 15. Lebensjahr an Bulimie (Ess-Brech-Sucht): „Es musste raus, ich durfte einfach nicht zunehmen.“ Aktuell machen sich viele Fans auch Sorgen um Klosterhalfen, doch einige wissen auch: „Sie ist ein harter Typ.“

Neureuther macht sich offenbar ebenfalls Gedanken um Klosterhalfen, wollte sie für die Doku interviewen, doch die Leichtathletin lehnte ab. Dazu sagte Neureuther gegenüber Merkur.de: „Das bedaure ich sehr, denn ich hätte mich gerne mit ihr wegen solcher Verdachtsmomente unterhalten. Daher war mir auch der Austausch mit Kim in diesem Film so wichtig und lehrreich, denn ich selber hatte ja keine Essstörungen. In meinen Augen sollte man aber mit solchen möglichen Problemen offen umgehen. Da sind auch die Ärzte von Konstanze Klosterhalfen in der Verantwortung. Wenn sie ihre Gesundheit für den Sport opfern möchte, so ist das ihre Entscheidung. Ich wollte das nie. Und hatte Gott sei Dank ein Umfeld, das mich geschützt hat. Mir ist es jetzt einfach wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen. Daher die Doku.“

Von einer Magersucht-Debatte jedenfalls will Klosterhalfen nichts wissen, sie ist von Natur aus ein eher dünner Typ und achtet sehr genau auf ihre Ernährung, wie sie im Dezember 2021 verriet. Damals erläuterte Klosterhalfen: „Es ist sehr wichtig, dass der Körper genug hat, vor allem auch für die Regeneration. Die Ernährung gehört genauso zum Training dazu, wie die Läufe an sich. Nach langen Läufen von über 20 Kilometern achte ich beispielsweise darauf, Eiweiß zu mir zu nehmen. Nach so einer Anstrengung hat man aber nicht direkt unbedingt Lust darauf, viel zu essen. Es ist aber dennoch wichtig und ich selber bin immer noch dabei, das ständig zu optimieren.“ Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Klosterhalfen, die mehrere deutsche Rekorde (unter anderem 3000, 5000 und 10.0000 Meter) hält, muss einen Spagat schaffen, um in der Weltelite mitlaufen zu können. Zum einen muss sie soviel Energie zuführen, dass ihr nicht die Kräfte ausgehen, zum anderen darf sie nicht zu schwer werden.

Worauf sie dabei besonders achtet: „Auf die Eiweißzufuhr nach harten, langen Einheiten. Darauf, dass ich mich vielfältig ernähre, dass ich zum Beispiel die Gemüsesorten durchwechsele, um sicherzustellen, dass ich möglichst viele Nährstoffe abdecke. Dass ich gesunde Fette aus Nüssen oder Ölen zu mir nehme. Solche Dinge.“ (ubo)