„Für Land, Volk, Militär“Ukraine-Heldin: WM-Sieg nach Odyssee durch Brände und Explosionen

Jaroslawa Mahutschichmit Freudentränen nach dem Sieg bei der Hallen-WM in Belgrad.

Nach Odyssee: Ukrainerin Jaroslawa Mahutschich weint Tränen nach ihrem WM-Triumph am 19. März 2022

Dieser Sieg soll ihrem ganzen Land Hoffnung machen: Hochspringerin Jaroslawa Mahutschich triumphierte nach einer 60-stündigen Odyssee bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Belgrad.

Am Silvesterabend zeigt sich Jaroslawa Mahutschich (20) noch in atemberaubender Abendrobe und schrieb auf Instagram „Auf geht’s, 2022.“ Die ukrainische Weltklasse-Hochspringerin hatte große Ziele und sich nicht träumen lassen, was dieses Jahr für sie und die Menschen in ihrer Heimat bereithalten würde.

Der Krieg tobt in der Ukraine, Bomben fallen auf ihre Heimatstadt – und trotzdem wollte die Athletin bei der Hallen-Weltmeisterschaft in der serbischen Hauptstadt Belgrad die Farben ihres Landes, Gelb und Blau vertreten. Fliegen war nicht möglich aus Dnipropetrowsk, und deshalb machte sie sich auf die 60-stündige Reise zum Leichtathletik-Highlight.

Reise durch die Ukraine begleitet von „Explosionen, Bränden, Sirenen“

Die Reise war „begleitet von Explosionen, Bränden und Luftschutzsirenen“, 2000 Kilometer durch ihr von Wladimir Putins Russland zerstörtes Land, über Moldau und Rumänien bis nach Belgrad.

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Dort aber zeigte sie es allen, sprang am Samstag (19. März 2022) mit der Weltjahresbestleistung von 2,02 Metern zum Titel. „Diese Medaille ist für die Ukraine, für mein ganzes Land, mein ganzes Volk, für das Militär“, sagte Mahutschich, die Olympia-Bronze in Tokio und WM-Silber in Doha gewonnen hatte und nun vor  Eleanor Patterson (2,00 Meter/Australien) und Nadezhda Dubovitskaya (1,98/Kasachstan) ihren bislang größten Titel gewann: „Ich muss unser Land auf der Bahn schützen.“

Mahutschich flüchtet nach der WM nach Deutschland

Fünf weitere ukrainische Athleten waren am Start, während russische und weißrussische Sportler von der Hallen-Weltmeisterschaft der Leichtathletik ausgeschlossen waren.  „Es tut mir so leid, dass ich nicht in die Ukraine zurückkehren kann“, sagte die junge Athletin, die von ihrem Sponsor erst einmal nach Deutschland geholt wird. „Ich will aber so schnell es geht zurück.“

Vielleicht hat 2022 ja noch weitere gute Nachrichten für die tapfere Mahutschich und ihr Heimatland bereit. Auch sie hofft – wie so viele Menschen weltweit – dass Krieg, Tod und Leid schnellstmöglich ein Ende haben.