Am 17. und 18. Mai findet erstmal das „Jan Ullrich Cycling Festival“ in Bad Dürrheim (Baden-Württemberg) statt. Dabei veranstaltet der ehemalige Rad-Profi ein Volksfest mit vielen Veranstaltungen. Fans können zudem zahlreiche Ex-Weltstars hautnah erleben. 

Gegenüber „Bild“ verriet Ullrich: „Ich bin stolz und freue mich wahnsinnig. Wir wollen die Fans mit den Legenden zusammenbringen, Werbung für den Radsport machen, etwas für die Allgemeinheit und den Nachwuchs tun. Deshalb dürfen Kinder bis 15 Jahre auch kostenlos mitfahren. Wenn es gut angenommen wird, kann es eine langfristige Sache werden.“

Ullrich: „Die Hoffnung war natürlich groß, dass die Leute mich verstehen“

Hinter Ullrich liegt eine schwere Zeit. Der 51-Jährige hatte im Dezember 2023 in einer Dokumentation reinen Tisch gemacht und die Einnahmen von verbotenen Substanzen während seiner aktiven Karriere gestanden. Ebenfalls hatte er zugegeben, über viele Wochen Alkohol und Kokain genommen zu haben, nachdem ihn seine Frau im Juni 2018 verlassen hatte.

Ob er trotz der Vorfälle mit so einer positiven Resonanz auf sein Festival gerechnet hätte, sagt Ullrich: „Ich habe eigentlich mit gar nichts gerechnet. Ich habe es für mich gemacht, weil ich eine Verarbeitung wollte. Die Hoffnung war natürlich groß, dass die Leute mich verstehen.“

Weiter betonte er: „Und Hand aufs Herz: Ich kann mich an kein negatives Feedback erinnern. Dass es so gekommen ist, dass ich noch eine Chance bekommen habe – das ist wunderschön. Vor allem, dass ich meine Identität zurück habe. Die hatte ich viele, viele Jahre verloren. Jetzt bin ich wieder da unterwegs, wo ich mich wohlfühle – im Radsport.“

Ebenfalls wurde Ullrich auf seine beiden Söhne Toni (12) und Benno (14) angesprochen. Die beiden gelten als große Talente im Radsport. Vor einiger Zeit hatte Papa Ullrich bezüglich eines möglichen Startes der beiden bei der Tour de France gesagt: „Ein paar Jahre noch, dann schlägt’s ein.“

Im Bild-Interview kommentierte er dazu: „Eins vorweg: Ich habe das mit einem Augenzwinkern gesagt. Aber das ist ein ganz wichtiges Thema! Natürlich haben sie einen großen Namen, das kann Vor- und Nachteile haben. Doch sie müssen und wollen ihren Weg selbst finden. Und dabei sollten wir als Eltern sie unterstützen – und nicht etwas anderes pushen. Ich persönlich finde eine Sportler-Karriere natürlich gut. Ob die Kinder diesen Weg auch mal einschlagen – mal sehen. Im Moment haben sie jedenfalls wahnsinnig Spaß am Radfahren, aber auch am Fußball und am Skifahren. Ich werde mich als Papa Jan Ullrich da zurückhalten.“

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Ullrich wird dieses Jahr auch bei der Tour de France (5. Juli - 27. Juli) als TV-Experte im Einsatz sein und erstmalig auch für den Giro d’Italia (9. Mai - 1. Juni).