„Wirklich???“Mitten im TV-Interview: Tour-Siegerin muss wichtigen Anruf entgegennehmen

Pauline Ferrand-Prévot wird interviewt.

Pauline Ferrand-Prévot hat zum ersten Mal die Tour de France gewonnen. Das führte zu einer kuriosen Szene in einem TV-Interview.

Bei Interviews und Live-Sendungen sind klingelnde Handys eigentlich verpönt. Diesmal wurde aber eine Ausnahme gemacht. Aus gutem Grund.

Was für ein Triumph für die Grande Nation: Während die Männer bei der Tour de France seit 40 Jahren keinen französischen Gesamtsieg mehr einfahren konnten, sieht das bei den Frauen anders aus.

Denn direkt bei ihrem ersten Versuch hat Mountainbike-Olympiasiegerin Pauline Ferrand-Prévot die Tour de France Femmes gewonnen. Danach berichtete sie am Sonntag (3. August 2025) freudestrahlend im französischen Fernsehen über ihren Erfolg, als plötzlich ein Anruf das Live-Interview störte.

Präsident am Apparat: Zuschauer und Zuschauerinnen hören alles mit an

„Wirklich???“, fragte Ferrand-Prévot völlig perplex, als ihr mitgeteilt wurde, wer da am anderen Ende der Leitung war und sofort mit ihr sprechen wollte.

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Denn es war niemand Geringeres als Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der es sich nicht nehmen ließ, der 33-jährigen Französin umgehend zu ihrem Triumph bei der vierten Ausgabe der Tour de France Femmes zu gratulieren.

Geehrt bedankte sich die Fahrerin vom Team Visma-Lease a bike: „Die Emotionen sind unbeschreiblich, es ist nicht zu glauben. Ich habe einfach bis zum Schluss gekämpft“, sagte sie: „Danke für Ihren Anruf, ich werde den Sieg genießen.“

Macron lobte seine Landsfrau auf X in den höchsten Tönen: „Pauline Ferrand-Prévot verwandelt die Herausforderung in den Stolz eines ganzen Landes. Bravo, Championne!“

Die Mountainbike-Olympiasiegerin von Paris 2024 hatte sich vor der Tour vorgenommen, in den nächsten drei Jahren die Rundfahrt zu gewinnen. „Ich erinnere mich, dass ich meiner Mutter gesagt habe, ich wolle ein Junge sein, um die Tour de France zu fahren. Jetzt ist das auch für Frauen möglich. Und deshalb bin ich wieder auf die Straße zurückgekehrt, um hier mitzufahren“, sagte sie damals.

Nun hat es für Ferrand-Prévot schon beim ersten Versuch geklappt. Sie hatte sich auf dem neunten und letzten Teilstück mit drei Bergpässen ihren zweiten Etappensieg gesichert und damit eindrucksvoll das lange Warten auf eine französische Toursiegerin beendet.

Vor 36 Jahren hatte Jeannie Longo zuletzt eine Frankreich-Rundfahrt der Frauen gewinnen können. Die Neu-Auflage der Tour existiert seit 2022. Der bis dato letzte französische Sieger bei den Männern war 1985 Bernard Hinault.

Das Podium neben Ferrand-Prévot komplettierten die ehemaligen Siegerinnen Demi Vollering (Niederlande) als Zweite sowie Katarzyna Niewiadoma-Phinney (Polen) auf Rang drei. (are/sid)