Nach dem Tod von Laura Dahlmeier hat ihr Vater öffentlich über seine Tochter gesprochen. Er erklärte, was sie sich für ihre Trauerfeier gewünscht hatte und warum er mittlerweile selbst wieder auf Klettertour war.
„Geh raus zum Klettern, Papa!“Dahlmeier-Vater zurück in den Bergen
Aktualisiert
Der Tod von Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier (†31) hat Deutschland geschockt. Noch immer bewegt ihr Schicksal viele Menschen. Ihr Vater Andreas Dahlmeier zeigt sich darüber tief berührt.
„Die Anteilnahme ist immer noch riesengroß“, sagte er gegenüber „Sportbild“. An der Gedenkstätte, die im Kurpark von Partenkirchen für seine Tochter errichtet wurde, sei er nie allein.
Laura Dahlmeier plante eigene Trauerfeier
Andreas Dahlmeier teilte seine Liebe zu den Bergen mit seiner Tochter. Seit 40 Jahren arbeitet er bei der Bergrettung in Garmisch-Partenkirchen. Die Gefahren waren ihm bewusst. „Ich musste immer mit dem Anruf rechnen, dass etwas passiert ist“, sagte er. „Laura war immer sehr umsichtig. Aber als Bergsteiger braucht man auch Glück. Und je öfter man in die Berge steigt, desto größer ist die Gefahr, dass einmal etwas passiert.“
Ungeachtet des Schocks und der Trauer ist ihr Vater mittlerweile wieder zum Klettern aufgebrochen. Seine Gewissheit ist: „Das ist genau das, was Laura gewollt hätte“, so Andrea Dahlmeier: „Sie würden sagen: Behaltet mich in guter Erinnerung, aber das Leben geht weiter! Steckt nicht den Kopf in den Sand! Geh raus zum Klettern, Papa!“
Dahlmeier war am 28. Juli während des Abstiegs vom Laila Peak, einem 6096 Meter hohen Gipfel in Pakistans Karakorum-Gebirge, von einem Felsbrocken am Kopf getroffen worden. Ihr Vater schätzt die Situation so ein: „Laura müsste sofort tot gewesen sein“. Wegen widriger Wetterbedingungen und der daraus resultierenden Risiken war eine Bergung ihres Leichnams unmöglich. In der Zeit danach sorgte ein heftiges Unwetter für Steinschläge, die ihren Körper unter sich begruben.
Ein tröstlicher Gedanke für Andreas Dahlmeier ist die Vorstellung, dass dies womöglich der Wille seiner Tochter war. Andreas Dahlmeier erläuterte dazu: „Vielleicht wollte sie es auch so. Laura ist dort begraben, wo sie glücklich war und sich frei fühlte“. Seine Überzeugung ist, dass seine Tochter ihre letzte Ruhe in den Bergen gesucht hätte, weit entfernt von permanenten Besuchen an einer Grabstätte auf einem Friedhof.
Dahlmeier hatte die eigene Trauerfeier noch zu Lebzeiten minutiös durchgeplant. Am 11. August fand die Zeremonie in Garmisch-Partenkirchen in der Wallfahrtskirche St. Anton statt. Die Familie hielt sie verborgen, sodass nur 200 geladene Personen davon wussten.
Zur konsequenten Einstellung seiner Tochter sagte der Vater: „Sie hat gesagt, es sollen nur die kommen, die sie gerne mochte. Die sie nicht mochte, sollten nicht kommen. Auch da war sie gradlinig.“ Anwesend waren zahlreiche Freunde aus der Kletterszene und von der Bergwacht sowie aus dem Biathlon-Sport. Darunter befanden sich Maren Hammerschmidt (36), eine Freundin und ehemalige Biathletin, und auch Olympiasieger Sven Fischer (54), ihr Kollege vom ZDF, für das sie seit dem Jahr 2019 als Expertin arbeitete. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
