Wegen 12.000-Euro-BikeRadprofi brutal über Straße geschleift und mit Macheten bedroht

Alexandar Richardson sichtlich angestrengt mit offenem Trikot bei der Tour of Britain 2021.

Alexandar Richardson wurde in London brutal überfallen – hier geht er bei der Tour of Britain am 8. September 2021 seinem eigentlichen Job nach: Radfahren.

Der britische Radprofi Alexandar Richardson (31) wurde in London verfolgt, über die Straße geschleift und mit Macheten bedroht – nur wegen seines teuren Rennrades.

von Klemens Hempel (kmh)

London. In einem Park der britischen Hauptstadt hat sich am Donnerstagnachmittag (7. Oktober 2021) ein blockbuster-reifer Überfall abgespielt. Für den englischen Radprofi Alexandar Richardson (31) war es das brutale Ende einer vermeintlich alltäglichen Trainingsfahrt.

Der zweifache Vater war um 15 Uhr britischer Zeit im bei Radfahrern in London sehr beliebten Richmond Park unterwegs. Plötzlich wurde er von vier Motorradfahrern mit Sturmhauben verfolgt. Er ahnte sofort, dass es um sein fast 12.000 Euro wertvolles Rennrad gehen würde, schrieb der Profi des Alpecin-Fenix-Teams auf Instagram.

Erst unter Todesangst lässt Alexandar Richardson sein Rad los

Um noch irgendwie zu entkommen, steuerte er beim nächsten Kreisverkehr mit Höchstgeschwindigkeit ein etwa 500 Meter entferntes Café an – ohne Erfolg und mit brutalen Konsequenzen. Bei ca. 60 km/h seien die Täter einfach in ihn hineingefahren. Richardson kam zu Fall, hielt sein Rad jedoch weiterhin fest und wurde von einem Motorrad noch weitere 100 Meter über den Asphalt geschleift.

Alles zum Thema Social Media

Doch damit längst nicht genug: Als nächstes zückten die Angreifer fast 40 cm lange Macheten. Erst jetzt – unter Todesangst – gab Richardson sein Rad frei. Der britischen Zeitung „Evening Standard“ sagte er dazu später: „Die haben ein schönes Rad gesehen und wollten es unbedingt bekommen. Ich weiß nicht, wie weit sie dafür gegangen wären, aber sie hätten ganz einfach sagen können: 'Der Typ gibt nicht auf, schlitzen wir ihn auf.'“

Richardson mit dem Schrecken davongekommen

Dass Richardson nach dem Sturz bei 60 km/h und 100 Metern Schleiftour auf Asphalt beinahe unbeschadet geblieben ist, erscheint wie ein kleines Wunder. Er habe ziemlich viele Schürf- und Schnittwunden, Prellungen und eine geschwollene Hüfte, so der Rad-Profi. „Zum Glück bin ich körperliche Verletzungen ziemlich gewohnt: Man steht auf und es geht weiter“, ergänzte Richardson im „Evening Standard“. So ist das gestohlene Rennrad aktuell seine größte Sorge.

Als die Polizei den Tatort kurz nach 16 Uhr erreichte, war alles längst vorbei. Jetzt werden Überwachungskameras und Zeugenaussagen ausgewertet – Verdächtige gibt es bisher keine. Richardson wird in der Gegend jedenfalls erstmal nicht mehr trainieren, obwohl er in London lebt. Auf Instagram warnte er abschließend andere, vorsichtig zu sein – und dankte seiner Frau fürs Abholen.