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Der Franzose überlebte das InfernoDas sind die fünf Lebensretter von Romain Grosjean

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Romain Grosjean grüßte am Montag via Instagram aus dem Krankenhaus.

von Oliver Reuter (reu)

Sakhir – Die furchtbaren Bilder des Feuerunfalls von Romain Grosjean (34) ließen das Schlimmste befürchten. Sein Haas-Ferrari wurde durch den Aufprall bei 227 km/h in die Leitplanke in zwei Teile geschnitten – 140 Liter Benzin entzündeten sich in einem riesigen Feuerball.

Dass der Franzose dieses Inferno mit leichten Brandverletzungen an den Händen überlebt hat, verdankt er seinen fünf Lebensrettern. EXPRESS erklärt das Wunder in der Wüste.

Das Monocoque

Die Überlebenszelle des Piloten wird aus 1500 Kohlefasermatten (Karbon) gefertigt – an hoch belasteten Stellen bis zu 60 Lagen. In mehreren Backvorgängen im Autoklaven wird das Material fünfmal härter und zugfester als Stahl. Bei einem Frontalcrash muss es einer Belastung von 60 Tonnen standhalten. 

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Das Monocoque hielt dem Aufprall stand – es rettete dem Franzosen das Leben.

An der Rückwand angeflanscht ist der Motor, vorne die Fahrzeugnase, die als Crashstruktur dient. Bei Grosjeans Horroraufprall mit Tempo 227 hielt das Monocoque stand, die zunächst von Haas-Teamchef Günther Steiner (55) befürchteten Zehenbrüche bewahrheiteten sich nicht.

Der „Halo“ (Heiligenschein)

Der Cockpitschutz wurde nach mehreren Unfällen mit umherfliegenden Reifen (2009 wurde Formel-2-Pilot Henry Surtees in Brands Hatch tödlich getroffen) konzipiert und 2018 verpflichtend eingeführt. Der sieben Kilo schwere Titanbügel ist ringförmig über den Kopf des Fahrers gespannt und in der Mitte mit einer Strebe befestigt. 

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Das Halo-System schützte den Kopf von Romain Grosjean.

Er muss dem Gewicht von 27 Tonnen und einem vollen Koffer standhalten, der mit 225 km/h auftrifft. Die Fahrer mussten bei einem Test beweisen, dass sie trotz des „Halo“ in der Lage sind, in sieben Sekunden den Wagen zu verlassen. Grosjean schaffte es in 27 Sekunden – gerade noch rechtzeitig.

Der feuerfeste Anzug

Wie der Rennoverall werden auch Kopfhaube (Balaclava), Unterwäsche, Handschuhe und Schuhe aus der Aramidfaser Nomex gefertigt, die dreilagig verarbeitet zehn Sekunden lang Temperaturen bis 1000 Grad aushält. 

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Die drei Lagen Nomexfasern des Rennoveralls halten bis zu 1000 Grad stand.

Er schützt den Fahrer auch vor aggressiven Gasen und Säuren.

Der Panzerhelm

Ein Formel-1-Helm wird aus mehreren Lagen Kohlefaser, Kevlar und Zylon gefertigt und ist so hart, dass sogar ein Panzer drüber fahren kann.

Er muss einem 225 g schweren Objekt widerstehen, das mit 250 km/h herangeschossen kommt und Flammen von 790 Grad widerstehen.

Die Retter

Als erste an der Unfallstelle waren Medical-Fahrer Alan van der Merwe (40) und Formel-1-Arzt Dr. Ian Roberts. Der berichtet von der Rettung: „Als wir ankamen, bot sich uns ein surreales Bild. Es war eine riesige Flamme und extreme Hitze. 

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Die Medical-Fahrer Alan van der Merwe (r.) und Formel-1-Arzt Dr. Ian Roberts zogen Romain Grosjean aus den Flammen. Hier ein Foto aus 2013.

Mit den Feuerlöschern konnten wir die Flammen etwas eindämmen. Romain konnte sich zum Glück schnell aus dem Cockpit befreien und wir halfen ihm dann über die Leitplanke.“ Dank seiner fünf Lebensretter nahezu unverletzt.