Abo

Marko muss gehenVerlässt jetzt auch Verstappen Red Bull?

Dr. Helmut Marko und Max Verstappen stehen bei einem Team-Foto nebeneinander und blicken in die Kamera.

Das letzte gemeinsame Team-Foto mit Dr. Helmut Marko und Max Verstappen bei Red Bull Racing.

Dr. Helmut Marko muss Red Bull in der Formel 1 verlassen. Flüchtet deswegen nun auch Schützling Max Verstappen?

Bosse-Beben bei Red Bull! Nach dem über die Intimfoto-Affäre gestürzten Teamchef Christian Horner (52) muss nun auch dessen Intimfeind Dr. Helmut Marko (82) gehen.

Der langjährige Motorsport-Berater von Konzerngründer Dietrich Mateschitz (78) und Förderer zahlreicher Talente wie Sebastian Vettel (38) und Max Verstappen (28) wird trotz eines laufenden Vertrags bis Ende 2026 den Rennstall verlassen. Offenbar auf Betreiben des neuen Oberbosses Oliver Mintzlaff (50), dem der (eigen)mächtige Österreicher schon länger suspekt ist.

Helmut Marko: „Außergewöhnliche und äußerst erfolgreiche Reise“

„Dass wir in dieser Saison die Weltmeisterschaft nur knapp verpasst haben, hat mich tief berührt und mir verdeutlicht, dass nun der richtige Moment für mich gekommen ist, dieses sehr lange, intensive und erfolgreiche Kapitel persönlich zu beenden“, wird Dr. Marko in einer Red-Bull-Mitteilung zitiert.

Weiter heißt es dort: „Ich bin seit sechs Jahrzehnten im Motorsport tätig, und die vergangenen über 20 Jahre bei Red Bull waren eine außergewöhnliche und äußerst erfolgreiche Reise. Es war eine wundervolle Zeit, in der ich so vielen talentierten Menschen helfen und sie begleiten durfte. Alles, was wir gemeinsam erreicht und aufgebaut haben, erfüllt mich mit Stolz“.

Schon während der Horner-Affäre stand Dr. Marko kurz vor dem Rauswurf, da ihm das Durchstechen der kompromittierenden Intimfotos an die internationale Presse vorgeworfen worden war. Endgültig zum Zerwürfnis führten nun angeblich seine öffentlichen Vorwürfe gegen Mercedes-Jungstar Kimi Antonelli (19), der Verstappen-Rivale Lando Norris (26) im Mercedes-Kundenauto McLaren im vorletzten Rennen in Katar „vorbeigelassen“ habe.

Dadurch gewann Norris die zwei Punkte, die ihm in Abu Dhabi zum Gewinn seines ersten WM-Titels reichten. Für seine Vorwürfe, die Mercedes-Teamchef Toto Wolff (53) brüsk zurückgewiesen hatte („Wie hirnlos muss man sein?“) entschuldigte sich Dr. Marko zwar später. Doch für Mintzlaff war es der eine Fehltritt zu viel.

Der frühere RB-Leipzig-Boss hatte zuvor schon Markos eigenmächtige Verpflichtung des irischen McLaren-Juniors Alexander Dunne (20) rückgängig gemacht, da man genug eigene, teuer ausgebildete Jungstars im Stall habe. Die Folge war eine sechsstellige Entschädigung.

Nach der Entlassung seines Mentors ist nun die Frage, ob auch Verstappen Red Bull Ende der kommenden Saison verlässt. Wegen der Horner-Affäre hatten schon Chefdesigner Rob Marshall (57, zu McLaren) und Konstrukteur Adrian Newey (66, zu Aston Martin) Red Bull verlassen.

Für Verstappen setzte sich dabei der Newey-Fluch fort: Schon sechs Weltmeister vor ihm (Nigel Mansell, Alain Prost, Damon Hill, Jacques Villeneuve, Mika Häkkinen, Sebastian Vettel) gewannen nach dem Verlust des Genies keinen weiteren Titel mehr.