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Einst waren sie gleichaufSo hat Lando Norris Mick Schumacher überflügelt

Lando Norris fuhr vor acht Jahren noch gegen Mick in der Formel 3 und wurde vom Deutschen auch mal besiegt. Doch heute ist der Brite Weltmeister und Mick auf Umwegen.

Die Formel 1 ist gnadenlos. Dieser zuletzt auch von Ralf Schumacher (50) im Hinblick auf seinen aussortierten Neffen Mick Schumacher (26) benutzte Satz, bekommt durch den ersten WM-Titel von Lando Norris (26) einen aktuellen Bezug. Der Brite fuhr vor acht Jahren noch gegen Mick in der Formel 3 und wurde vom Deutschen auch mal besiegt.

Doch heute ist er Weltmeister und Mick muss nach seinem Haas-Aus und WEC-Engagement den Umweg über die Indy Car-Serie nehmen, um vielleicht doch noch ein Formel-1-Comeback zu schaffen. EXPRESS.de erklärt: So hat Norris Mick überflügelt.

Mick Schumacher wurde Name oftmals vorgehalten

Rückblende ins Jahr 2017: In der vom Kölner Walter Mertes gemangten Formel-3-Europameisterschaft kämpfte der junge Norris erfolgreich gegen die erfahreneren Maximilian Günther und Callum Ilott um den Titel und gewann ihn tatsächlich. Gefördert von seinem Millionärs-Vater Adam konnte er sofort in die sehr teure Formel 2 aufsteigen, wurde ins McLaren-Juniorprogramm aufgenommen und debütierte nach seinem Formel-2-Vizetitel in der Saison 2019 in der Formel 1.

Mick schaffte es dagegen in seiner ersten Formel-3-Saison nur einmal aufs Podium und beendete sie auf dem zwölften Gesamtplatz. Auch die folgende Saison begann trotz des Wechsels ins italienische Prema-Team schleppend.

Doch ab seinem Sieg in Spa, dem Wohnzimmer seines Vaters Michael, begann er eine unglaubliche Siegesserie, mit der er den bis dato führenden Red-Bull-Fahrer Daniel Ticktum (26) noch abfing. Der Brite warf Prema damals einen illegalen Leistungsschub für Mick vor: „Leider kämpfe ich eine Schlacht, die ich nicht gewinnen kann, da mein Nachname nicht Schumacher ist.“

Diesen Vorhaltungen war Mick auch in der folgenden Formel 2 ausgesetzt, da er auch da ein Jahr brauchte, um konkurrenzfähig zu sein. Wieder führte im zweiten Jahr eine unglaubliche Erfolgsserie in der zweiten Saisonhälfte zum Titelgewinn und zur Aufnahme ins Ferrari-Juniorprogramm. Der damalige Teamchef Mattia Binotto (56) unterfütterte solche Vorbehalte sogar noch mit Satz: „Mick braucht ein paar Versuche mehr, um die schnellste Runde zu fahren.“

Der Brite Lando Norris (m.) neben Mick Schumacher (r.) bei einer Siegerehrung in der Formel 3 im April 2017.

Der Brite Lando Norris (m.) neben Mick Schumacher (r.) bei einer Siegerehrung in der Formel 3 im April 2017.

Seine Entscheidung, Mick nicht dem als Förderer bestens vertrauten Sauber-Team zu überlassen, sondern dem knallharten Haas-Teamchef Günther Steiner (60), war sicher der Knackpunkt seiner Karriere. Steiners Urteil („Wenn er versucht, so schnell zu fahren wie Kevin (Magnussen), crasht er“) ließ sämtliche Comeback-Versuche bei Williams oder Cadillac scheitern.

Ganz anders Norris. Der wurde bei McLaren seit 2019 an der Seite von Carlos Sainz (31) gefördert, zur neuen Nummer eins aufgebaut. So überstand er erst die Krise durch das langsame Auto und im Vorjahr, als er plötzlich im schnellsten Auto des Feldes saß, auch den gegen Max Verstappen (28) verlorenen Titel, unbeschadet. Und durch gütige Mithilfe des Teams wurde er und nicht der in der ersten Saisonhälfte noch schnellere Teamkollege Oscar Piastri (24) Weltmeister.

Und auch in der Liebe schwebt Norris auf Wolke sieben. Nach der Trennung von seiner Freundin Margarida Corceiro (23) im Vorjahr sind beide wieder total glücklich. Die schöne Portugiesin, die vor Norris von 2019 bis 2023 mit Fußballer João Felix (26, aktuell Al-Nassr FC) liiert war, feierte seinen ersten Titel in Abu Dhabi mit.

Mick musste dagegen die Trennung von seiner Freundin Laila Hasanovic (25) verkrafte. Auch die Dänin mit bosnischen Wurzeln wechselte sozusagen die Sportart und turtelt aktuell mit Tennis-Superstar Jannik Sinner (24).