Der einstige Schumi-Vertraute Eddie Jordan hat offen über seine Krebserkrankung gesprochen. Er nutzte dies auch für einen eindringlichen Appell.
Holte Schumi in die Formel 1„Sehr dunkle Tage“: Eddie Jordan macht Schock-Diagnose öffentlich

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Eddie Jordan verhalf Michael Schumacher einst zu seinem Debüt in der Formel 1. (Foto: 25. August 1991)
Der frühere Formel-1-Teamchef Eddie Jordan (76) ist an Krebs erkrankt. Die erschütternde Diagnose machte der einstige Förderer von Michael Schumacher (55) selbst öffentlich.
„Im März und April wurde bei mir Prostata- und Blasenkrebs festgestellt“, verriet Jordan im „Formula For Success“-Podcast, den er genmeinsam mit David Coulthard (53) betreibt. „Und dann hat der Krebs in die Wirbelsäule und das Becken gestreut, er war also ziemlich aggressiv.“
Eddie Jordan lässt sich von Bahnrad-Legende inspirieren
Der frühere Rennfahrer befindet sich offenbar auf dem Weg der Besserung. „Wir machen weiter“, sagte er. „Aber ja, es gab einige sehr dunkle Tage. Doch wir haben es da raus geschafft.“
Offenbar inspirierte Bahnrad-Legende Chris Hoy (48) Jordan dazu, seine Krankheit öffentlich zu machen. Der sechsfache Olympiasieger, der in seiner Heimat Großbritannien eine der größten Sport-Ikonen überhaupt ist, hatte im Oktober offenbart, dass er Prostatakrebs im Endstadium hat und laut seinen Ärzten nur noch wenige Jahre zu leben habe.
„Unser wunderbarer Freund Sir Chris Hoy, der ein absoluter Mega-Star ist, hat über seine Krankheit gesprochen. Es ist ähnlich wie bei mir, aber er ist ein deutlich jüngerer Mann“, sagte Jordan.
Jordan möchte nun seinerseits andere Menschen dazu bringen, zur Vorsorge zu gehen. „Lasst euch testen, denn in eurem Leben gibt es Chancen und es gibt medizinischen Rat und man kann so viel tun, um das Leben zu verlängern. Macht es. Seid nicht dumm, seid nicht schüchtern“, appellierte er.
Jordan war in den frühen Neunziger Jahren Michael Schumachers erster Teamchef in der Formel 1. Unter dem Iren feierte Schumi im August 1991 in Spa sein Debüt in der Motorsport-Königsklasse. Schumacher ersetzte Jordans Stammfahrer Bertrand Gachot (61), der nach einem Streit mit einem Taxifahrer im Gefängnis saß.
„Who the fuck is Schumacher?“, soll Jordan gesagt haben, als ihm Schumi-Manager Willi Weber (82) seinen Schützling unterjubeln wollte. Schließlich ließ sich Jordan überzeugen. Es war bekanntlich der Auftakt einer legendären Formel-1-Karriere, in der der Kerpener sieben WM-Titel holen sollte.
Jordan blieb bis 2005 Teamchef des nach ihm benannten Rennstalls. Später arbeitete er als Formel-1-Experte für die BBC.