Ärger für MercedesNetflix-Fluch verfolgt Hamilton – Fuck-you-Finne sorgt für Ärger

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Lewis Hamilton verspielte wegen dummer Zeitstrafen beim Grand Prix von Russland seinen 91. Grand-Prix-Sieg.

von Oliver Reuter (reu)

Sotchi – Lewis Hamilton (35) fühlte sich wie im falschen Film. Zum zweiten Mal nach dem Mercedes-Jubiläumsrennen zu „125 Jahre Motorsport“ auf dem Hockenheimring 2019 wurden die Silberpfeile vom Kamera-Team der Netflix-Doku „Drive to survive“ begleitet und erneut ging das Rennen in die Hose.

Dem Regen-Ausrutscher vom Ring folgten in Sotschi die dumme Zeitstrafe für den Regel-Irrtum um seine Startübungen, die ihn den 91. Grand-Prix-Sieg und Rekord von Michael Schumacher (51) kosteten – seine Schimpftiraden inklusive. Demnächst alles hautnah im TV zu sehen. Wird Hamilton etwa vom Netflix-Fluch verfolgt?

Formel 1: Lewis Hamilton fühlt sich verfolgt

Während Mercedes-Teamchef Toto Wolff (48) scherzhaft ankündigte, sein Netflix-Abo zu kündigen, fühlte sich der Brite eher von den Rennkommissaren verfolgt. „Sie wollen mich stoppen, oder etwa nicht?“, fragte Hamilton nach den Zeitstrafen für seine Startübungen und behauptete: „Für so etwas Lächerliches hat noch nie einer zweimal fünf Sekunden bekommen.“

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Ein harter Vorwurf an die FIA-Sportrichter. Damit bezieht er sich auf die vorige Zeitstrafe in Monza für das Einfahren in die Boxengasse trotz Roter Flagge. Dort war er nur Siebter geworden, in Sotschi Dritter. Und trotzdem ist sein WM-Vorsprung auf Edelhelfer Valtteri Bottas (31), der einmal mehr den Sieg abstaubte, mit 44 Punkten mehr als komfortabel.

Formel 1: Zeitstrafen für Mercedes haben ein Geschmäckle

Aber hat Hamilton mit seinem Einbrems-Vorwurf recht? Nein. Denn sowohl die Monza- als auch die Sotschi-Strafe war regelgerecht. Da nützte es auch nichts, dass Mercedes den Regel-Irrtum auf seine Kappe nahm. Dadurch strich Rennleiter Michael Masi (40) immerhin die Hamilton zuvor zusätzlich aufgebrummten zwei Strafpunkte, durch die ihm mit dann zwölf beim nächsten Vergehen eine Sperre gedroht hätte, und belegte Mercedes mit 25.000 Euro Strafe.

Ein Geschmäckle hatte die Zeitstrafe aber doch. Denn einer der vier Rennkommissare war der finnische Ex-Ferrari- und Toyota-Pilot Mika Salo (53). Und der steckte die Info seinem finnischen TV-Kollegen Niki Juusela, der sie schon während der Aufwärmrunde über den Sender CMore als „Breaking News“ verkündete. Die offizielle FIA-Verkündung folgte erst zehn Minuten später in der 7. Runde.

Eine Indiskretion, die den Sieg des Finnen Bottas schmälert. Auch dessen erneuter „Fuck-you“-Fluch bei der Zieldurchfahrt ärgerte Mercedes und freute die Netflix-Macher. Man darf gespannt sein, was Hamilton bei seinem nächsten Rekordversuch beim Formel-1-Grand-Prix am Nürburgring (11. Oktober) widerfährt.