Gelähmter Fahrer lernt wieder gehenIst das Robo-Korsett auch eine Hilfe für Schumi?

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Der gelähmte IndyCar-Pilot Robert Wickens versucht, mithilfe eines Robo-Korsetts zu gehen. Das könnte auch eine Hilfe für Michael Schumacher sein.

von Oliver Reuter (reu)

Gland – Michael Schumachers (50) Kampf zurück in ein normales Leben dauert schon fünf Jahre.

Die letzte offizielle Aussage seines Anwalts Felix Damm vom Juni 2017 lautete: „Herr Schumacher kann nicht laufen.“ Zusatz: „Auch nicht mithilfe seiner Therapeuten.“

Doch nun gibt es durch die Ankündigung seines Freundes Ross Brawn (64) über neue „Lösungen“ auch neue Hoffnung: „Es wird eine Zeit geben, wo die Dinge für Michael vorwärtsgehen werden.“

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Ein Beispiel für eine solche (technische) Lösung liefet jetzt der teilgelähmte IndyCar-Pilot Robert Wickens (29).

Der beim Horrorcrash am 19. August 2018 in Pocono schwer am Rückenmark verletzte (Paralyse) Kanadier versucht in der Rehabilitation, mithilfe eines Exoskeletts wieder gehen zu lernen.

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Ein Video davon aus dem Lehigh Valley Hospital in Allentown veröffentlichte Wickens auf Facebook. Der Ex-DTM-Pilot schreibt tapfer: „Ich musste einen Spaziergang durch die Flure machen.“

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Exoskelette sind Assistenz-Konstrukte aus metallischen Schienen und Gelenken, die mechanisch auf den Körper einwirken. Es unterstützt vor allem Patienten, deren Nerven geschädigt sind oder die viel Muskelmasse verloren haben.

Wäre so ein Robo-Korsett auch eine Hilfe für Schumi?

Wir fragten den Kölner Neurochirurg Professor Friedrich Weber (57). Er kennt aus seiner Erfahrung mit Komapatienten ähnliche Fälle.

Hier lesen: Michael Schumachers Physiotherapeut betreut jetzt Sohn Mick.

„Ein Exoskelett ist sicherlich bei Nervenverletzungen die derzeit innovativste Methode in der Rehabilitation“, sagt Weber, schränkt aber ein: „Es sind verschiedene Verletzungsmuster. Bei einer schweren Hirnverletzung gilt: Die Körperfunktionen, die in den ersten sechs Monaten nicht wiedererlangt wurden, kommen in der Regel nicht wieder – und wenn, dann nur rudimentär.

„Ich habe auch immer wieder Wunder erlebt“

Aber er weiß auch: „Mit sehr guter Pflege und Physiotherapie lassen sich Fortschritte erzielen, allerdings auf einem niedrigen Niveau. Ein richtiger Durchbruch ist das nicht. Ein Beispiel: Laufen lernen heißt nicht, dass man wieder selbstständig laufen kann.“

Doch Weber sagt auch: „Aber ich habe in meiner Laufbahn auch immer wieder sogenannte Wunder erlebt.“

„Wir tun alles Menschenmögliche, um Michael zu helfen“

Darauf hoffen auch Familie, Freunde und Fans. Ehefrau Corinna (49) sagte jüngst: „Wir tun alles Menschenmögliche, um Michael zu helfen.“

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