Mit gerade einmal 24 Jahren hat Leichtathletin Linn Kleine (24) ihre Karriere beendet. In einem Interview sprach sie über wiederkehrende Verletzungen und psychische Gewalt.
Karriereende mit 24Deutsche Leichtathletin mit erschütternder Beichte

Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
Linn Kleine moderierte bereits einige Leichtathletik-Formate. Das kann sie sich nach ihrem verkündeten Karriereende auch für die Zukunft vorstellen.
08.09.2025, 11:54
In einem Instagram-Post gab Linn Kleine ihr Karriereende bekannt. Mit gerade einmal 24 Jahren zieht sich die Mittel- und Langstreckenläuferin aus der Leichtathletik zurück!
Dabei kann sie auf einige große Erfolge zurückblicken. Sie gewann sechs Gold-, vier Silber- und drei Bronzemedaillen bei nationalen Jugendmeisterschaften und repräsentierte Deutschland bei olympischen Jugendspielen, sowie Europa- und Weltmeisterschaften.
Linn Kleine: „Man muss darüber sprechen“
Auch wenn sie seit zwei Jahren nicht mehr dem Förderkader des Deutschen Leitathletik Verbands (DLV) angehörte, nannte sie andere Beweggründe für ihre Entscheidung.
„Ich habe mit mir gekämpft, jetzt ist die Entscheidung gefallen. Und ich bin fein damit, auch wenn natürlich Wehmut mitschwingt“, berichtete Kleine in einem Interview mit dem „Westfälischen Anzeiger“.
Als Hauptgrund für ihr frühzeitiges Karriereende, gab Kleine an, mit „ständig wiederkehrenden Ermüdungsverletzungen“ zu kämpfen und jetzt ihrem Körper die Ruhe geben wolle, die er brauche.
Der zweite Grund seien Vorfälle aus ihrer Zeit bei der LG Olympia Dortmund. Ihr Trainer dort war Pierre Ayadi. Der DLV hatte 2023 externe Untersuchungen aufgenommen und sich schließlich von Ayadi getrennt. Grund dafür waren Vorwürfe des psychischen Missbrauchs, welche gegen ihn laut wurden.
„Es wurde keine körperliche Gewalt ausgeübt, aber psychische Gewalt, und die kann sehr vielschichtig sein. Ich denke, man muss darüber sprechen und das aufklären“, erklärt Kleine. Außerdem betonte sie, dass dies kein Leichtathletikproblem sei, sondern ein sportübergreifendes und international stattfindendes Problem.
Für die Zukunft kann sich die gebürtige Hammerin vorstellen, als Kommentatorin und Moderatorin dem Sport erhalten zu bleiben. Bereits in der Vergangenheit war sie bei großen Leichtathletikveranstaltungen als Moderatorin aufgetreten. „Das kann ich mir durchaus als Beruf vorstellen, wenn ich da als Quereinsteigerin hereinrutschen kann.“