Abo

Keine RückendeckungWar’s das für Mainz-Coach Henriksen?

Bo Henriksen mit geschlossenen Augen.

Bo Henriksen steht mit dem 1. FC Mainz 05 nach der nächsten Niederlage auf Platz 18.

Die Lage beim FSV Mainz 05 spitzt sich zu. Dem SC Freiburg hatten die Rheinhessen zum Abschluss des 12. Bundesliga-Spieltags nichts entgegenzusetzen.

Der FSV Mainz 05 steckt in der Krise – und Trainer Bo Henriksen steht womöglich vor dem Aus. Zum Abschluss des 12. Bundesliga-Spieltags verlor Mainz beim SC Freiburg deutlich und ist in der Tabelle nun Letzter.

Ein Horror-Abend im Breisgau vollendet den Absturz. Die Rheinhessen erlebten am Sonntag rabenschwarze 90 Minuten samt Platzverweis und verloren verdient mit 0:4 (0:2).

Henriksen tauscht Elf fast komplett – Änderungen zahlen sich nicht aus

Für den dänischen Trainer könnte es nun eng werden. Sportdirektor Niko Bungert äußerte sich bei DAZN zurückhaltend. „Das werden wir in Ruhe besprechen und hier nicht irgendwas bekanntgaben oder live im Fernsehen debattieren“, sagte der frühere Profi auf die Frage, ob Henriksen noch der richtige Coach sei. „Für uns ist natürlich klar, dass die Situation extrem unzufriedenstellend ist und wir an allen Ecken und Enden hinterfragen werden, wie es jetzt weitergeht, dass wir den Turnaround schaffen.“ Öffentliche Rückendeckung klingt definitiv anders.

Lukas Kübler (12.), Vincenzo Grifo (26.), Johan Manzambi (50.) und Patrick Osterhage (90.) schossen für den Sport-Club den ungefährdeten Sieg heraus, Mainz schwächte sich durch eine Rote Karte für Paul Nebel (28.) obendrein selbst. Bereits am Samstag war Mainz zwischenzeitlich auf den 18. Rang abgerutscht, nach der achten Saisonniederlage bildet der FSV nun für mindestens eine Woche das Schlusslicht der Liga. Freiburg hingegen schob sich durch den vierten Saisonsieg auf den achten Tabellenplatz.

„Wir haben ein gutes Gefühl“, hatte der Mainzer Coach Bo Henriksen vor der Partie bei DAZN noch gesagt, „die letzten drei Spiele waren okay.“ Dennoch änderte der Däne seine Startformation im Vergleich zum 0:1 in der Conference League am Donnerstag bei Universitatea Craiova gleich auf neun Positionen. Gezwungenermaßen verzichten musste er auf Nadiem Amiri (5. Gelbe Karte), Dominik Kohr (Rotsperre) und den verletzten Stammkeeper Robin Zentner.

Mit Blick auf das drohende Abrutschen auf Platz 18 hatte Henriksen „Mut“ von seinem Team gefordert, doch das musste nach fünf Minuten einen ersten Schreck verkraften: Der Freiburger Treffer von Lucas Höler wurde vom VAR allerdings aufgrund einer hauchzarten Abseitsstellung wieder einkassiert. Kurz darauf hatte Schiedsrichter Daniel Schlager keine Einwände: Nach einer Ecke stand Kübler genau richtig, um einen Abpraller aus kurzer Distanz zu verwerten.

Der Gegentreffer zeigte Wirkung bei Mainz, die Hausherren kamen vor 33.200 Zuschauern rasch zu weiteren Chancen – und erhöhten nach einem Konter über Höler, der freistehende Grifo musste dessen Ablage nur noch ins Tor bugsieren. Kurz darauf schien der Mainzer Fehlstart zum Albtraum für die Rheinhessen auszuarten: Nebel erwischte Lienhart mit offener Sohle am Schienbein, Schlager zückte sofort die Rote Karte. Freiburg kontrollierte die Partie gegen desillusionierte Nullfünfer nun nach Belieben, der FSV ging ohne Torschuss in die Halbzeitpause.

Daran sollte sich auch mit Wiederbeginn zunächst nichts ändern. Stattdessen setzte Manzambi auf der linken Seite zum Dribbling an und schloss nach Doppelpass mit Yuito Suzuki trocken ins linke Eck ab. Der Wille der Mainzer schien gebrochen, mit zehn Mann konzentrierte sich das Team weiter auf die Defensive und versuchte, Schlimmeres zu verhindern. Freiburg ließ den Ball ohne Mühe durch die eigenen Reihen laufen und verwaltete die deutliche Führung – bis Osterhage kurz vor Ende den Schlusspunkt setzte.