Mannheim – Der Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim hat nach dem Spiel gegen den VfB Lübeck mit einem schwerkranken Fan für ein Foto posiert. Worin Anhänger des Vereins und viele Menschen darüber hinaus eine herzzerreißende Aktion sehen, sieht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) womöglich einen Verstoß gegen das Hygienekonzept. Am Donnerstag (22. April) wurde nun öffentlich, dass dem Klub vermutlich Konsequenzen drohen könnten. Zumindest hat der Verband den Klub nun zu einer Stellungnahme aufgefordert.

• SV Waldhof Mannheim posierte nach dem Spiel gegen Lübeck mit einem schwerkranken Fan
• Nun drohen dem Verein Konsequenzen durch den Deutschen Fußball-Bund
• Der Drittligist muss nun eine Stellungnahme an den DFB schicken

Bei dem Fan handelt es sich um einen an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS erkrankten Anhänger der Mannheimer, der sich trotz den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie noch einmal einen Besuch bei einem Spiel seiner Mannheimer Mannschaft gewünscht hatte. Diesen Wunsch erfüllte ihm der Verein am vergangenen Wochenende.

Mannschaft posiert mit Fan auf dem Spielfeld

Nach dem Schlusspfiff beim 3:2-Erfolg über den Aufsteiger aus Lübeck durfte der Fan, begleitet von einigen Helfern noch auf den Rasen des Carl-Benz-Stadions.

Dort posierte die Mannschaft von Waldhof für ein gemeinsames Erinnerungsfoto mit dem Fan. Dabei trugen weder Profis noch der Anhänger Masken – das ist aus Sicht des DFB aber nicht das Problem.

Denn weil sich nach den strikten Regelungen des Hygienekonzepts im Innenraum des Stadions keine Personen aufhalten dürfen, die zur Durchführung der Partie nicht unbedingt nötig sind, wurde der Drittligist nun zu einer Stellungnahme aufgefordert. Anders als einige Medien bereits berichteten, sei noch kein Verfahren gegen den Verein eingeleitet worden. Es gehe zunächst darum, Hintergrundinformationen zu der Aktion zu erhalten, teilte der Verband mit.

Der SV Waldhof Mannheim ist sich allerdings sicher, alles richtig gemacht und sich gemäß der Regeln verhalten zu haben. „Wir haben uns mit dem Gesundheitsamt der Stadt abgestimmt, es war unser erster Ansprechpartner“, sagte ein Vereinssprecher der Waldhöfer, die nach 33 Spielen in der 3. Liga auf Platz elf stehen.