„Habe mich vergaloppiert“Steffen Freund spricht live im TV über Rassismus-Vorwürfe

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Ex-Profi Steffen Freund hat am Montagabend bei „100% Bundesliga“ erneut zu den Rassismus-Vorwürfen gegen seine Person Stellung genommen.

von Anton Kostudis (kos)

Köln – Es waren Aussagen gewesen, die hohe Wellen geschlagen hatten: Ex-Profi Steffen Freund (50) hatte nach seinem Auftritt am Sonntag im „Doppelpass“ bei Sport1 heftige Kritik geerntet.

Freund hatte über den beim kriselnden Bundesligisten FC Schalke 04 kürzlich wiederholt suspendierten Amine Harit (23) gesagt: „Dann muss man wissen, Malochen, das ist das Allerwichtigste. Jeder Spieler muss bereit sein, sein Herz auszuschütten für den Verein. Und dann bin ich auch bei Harit, auch er kann das natürlich nicht mit diesen Wurzeln.“

Steffen Freund entschuldigt sich im Live-TV

Tags darauf meldete sich Freund nun erneut zu Wort. Zu Beginn der Sendung „100% Bundesliga“ bei Nitro, für welche Freund regelmäßig als Experte auftritt, gab der ehemalige Bundesliga-Profi ein weiteres Statement ab, meinte eingangs: „Ich habe mich vergaloppiert.“

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Freund erklärte anschließend weiter: „Ich kann leider den Fehler nicht wiedergutmachen. Aber ich bitte Amine Harit, Nabil Bentaleb und alle Menschen, die ich damit verletzt habe, um Entschuldigung.“

Steffen Freund muss sich mit Rassismus-Vorwürfen auseinandersetzen

Freunds Aussagen vom Sonntag hatten sofort einen heftigen Shitstorm hervorgerufen, Freund wurde Rassismus vorgeworfen. Auch die Schalker selbst griffen Freund via Twitter an, entgegneten: „Die Denkpause für Harit und Bentaleb hat nichts mit deren Wurzeln zu tun!“

Der Ex-Profi selbst entschuldigte sich anschließend auf seinen Social-Media-Plattformen, machte dabei anfangs allerdings auch keine souveräne Figur. So hatte er noch zu erklären versucht: „Das war natürlich nicht so gemeint. Ich habe nur gemeint, dass die algerisch-französische Herkunft von Nabil Bentaleb und die Armut einfach eine Rolle spielt, wie du als Mensch aufwächst und wie deine Mentalität ist. In Tottenham hat er, wenn ihm das Spiel nicht gefallen hat, das Trainingsfeld verlassen.“

Später schrieb Freund auf Twitter: „Jeder der mich und meine Karriere als Spieler und als Trainer ein wenig kennt, weiß, dass ich jede Form von Rassismus zutiefst verabscheue.“ Auch Sport1 hatte prompt reagiert und klargestellt, dass Rassismus beim Sport-Sender keinen Platz habe. (kos)